Wie geht es weiter mit dem Bürener Krankenhaus?

Wie sieht die Zukunft des Krankenhauses aus?

Dem Artikel des WV zufolge beklagt der Sprecher der Marseille-Kliniken, dass die Kirche nicht mit offenen Karten spiele. Auch Wolfpeter Hocke vom Unternehmen AD HOC, das von den Marseille-Kliniken beauftragt wurde forderte von der Kirche die Offenlegung aller Zahlen. Es lägen bislang erst Zahlen aus dem Jahr 2004 vor. Über aktuellere verfüge er nicht, sagte Hocke. Die Marseille-Kliniken AG sei aber weiterhin an der Übernahme des Krankenhauses interessiert.

Dem widersprach Pastor Peter Gede im Anschluss an den Familiengottesdienst vom gestrigen Sonntag. Die Kirche habe alles offengelegt und bekunde auch weiterhin höchstes Interesse an einem Verkauf des Krankenhauses an die Marseille-Kliniken. Gespräche seien von Seiten der Kirche angeboten, bis dato aber nicht angenommen worden. Man spiele mit offenen Karten und habe "keine Leichen im Keller", so Gede in seiner Stellungnahme.

Diese Auseinandersetzung über die Medien wird in weiten Teilen der Bevölkerung als unsäglich und nicht zielführend wahrgenommen. Wenn sich die Dinge weiter zuspitzen, ist zu befürchten, dass schnell eine Basis für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zerstört werden könnte. Oder ist dieser Punkt bereits erreicht und es geht lediglich darum, wer den "schwarzen Peter" zugeschanzt bekommt? Aus der Sicht der Patienten und Bürger Bürens ist dies nicht zu hoffen. In der Tat dürfte es ratsam sein, dass nicht weiteres Porzellan durch gegenseitigen offentliche Vorwürfe und Dementis zerschlagen wird.

Kernpunkt der Auseinandersetzungen scheint die Höhe der tatsächlichen Kosten und Verbindlichkeiten zu sein. Es geht um die Übernahme von Schulden von mehreren Millionen Euro durch den Neuerwerber. Die Stadt Büren hatte daneben bereits zugesagt, den Zins- und Tilgungsdienst der bekannten Altschulden für den Betrieb des Krankenhauses über einen Zeitraum von 5 Jahren zu übernehmen, um das Krankenhaus zu retten.

Wenn es alle Seiten tatsächlich so ernst meinen, wie sie propagieren, ist es für eine gütliche Einigung noch nicht zu spät. Die Energie muss statt in die öffentliche Auseinandersetzung, in das Bemühen um eine für beide Seiten tragfähige Lösung gesteckt werden.

Deshalb kann es nur so gehen:

– Beide Seiten halten sich an die selbst auferlegte Schweigepflicht.

– Transparenz aller relevanten Zahlen muss sofort hergestellt werden.

– Die Marseille-Kliniken AG muss die Zahlen prüfen

– Die Verhandlungen müssen unter Beteiligung der Verwaltung der Stadt Büren kurzfristig, vorbehaltlos und ehrlich aufgenommen und zum Abschluss gebracht werden.

– Am Schluss muss eine gemeinsame Pressekonferenz stehen, unabhängig vom Ausgang der Verhandlungen.