In der Betriebsversammlung des von der Schließung bedrohten St.-Nikolaus-Krankenhauses hat es gestern lange Gesichter gegeben. Solle das Haus gerettet werden, seien Abschläge bei Löhnen und Gehältern unerlässlich, teilte der Vorstandsvorsitzende der Marseilles-Kliniken AG, Axel Hölzer, der Belegschaft mit. Entlassungen stünden allerdings nicht an.
Der Pressesprecher der übernahmebereiten Marseille-Kliniken AG, Wolfpeter Hocke, verwies gestern gegenüber der NW auf die betriebswirtschaftliche Analyse des Nikolaus-Hospitals. Der aktuelle Überblick liege erst seit Dienstag vor und habe böse Überraschungen gezeitigt. So seien die Belastungen höher als erwartet. Deshalb seien Einschnitte beim größten Ausgabenposten, den Löhnen und Gehältern, nötig. Anders werde keine Chance für eine Sanierung gesehen.
Bisher sei der Übernahmevertrag zwischen dem Träger, der Katholischen Kirchengemeinde Büren, und der Marseille-Kliniken AG noch nicht unterzeichnet worden, teilte Hocke mit. Er solle aber noch diese Woche abgeschlossen werden. Gestern Nacht habe der Träger im Paderborner Generalvikariat über seine Linie beraten.
Das St.-Nikolaus-Krankenhaus hat nach diversen Entlassungswellen noch 75 Beschäftigte. Die Marseille-Kliniken AG beabsichtigt nach eigenen Angaben, nach einer Übernahme eine Gerontologische Abteilung aufzubauen.
Sprecher des Trägers und der Stadt waren gestern Abend zu einer Stellungnahme nicht mehr zu erreichen. Die Stadt hat angeboten, den Schuldendienst des Krankenhauses zu tragen.
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Dokument erstellt am 21.12.2005 um 19:31:24 Uhr
Erscheinungsdatum 22.12.2005 | Ausgabe: PADERB | Seite: 02