Übernahme des Krankenhauses gescheitert

Nach dem Nein der Belegschaft hat die Marseilles-Kliniken AG gestern Abend die Übernahme des St.-Nikolaus-Krankenhauses für vorerst gescheitert erklärt. Der Vorstand der Marseilles-Kliniken AG habe aber eine Frist für weitere Verhandlungen bis 20. Januar eingeräumt, erklärte Pressesprecher Wolfpeter Hocke. Er zeigte Verständnis für die Entscheidung der Mitarbeiter und bedauerte den Zeitdruck. Letzterer sei jedoch durch den bisherigen Träger, die Katholische Kirche, hereingebracht worden. Sie habe auf eine Entscheidung bis heute, Freitag gedrungen.

Die Kirche sei auch verantwortlich für die Forderungen nach Gehaltskürzungen. Denn erst am 20. Dezember habe die Marseilles-Kliniken AG durch einen aktuellen Prüfbericht erfahren, dass ein zusätzlicher Fehlbetrag von rund 2,5 Millionen Euro durch einen neuen Träger aufgebracht werden müsse. Eine Übernahme sei damit nur durch Einschnitte bei Löhnen und Gehältern zu leisten. Denn das St.-Nikolaus-Krankenhaus sei nur zu 25 Prozent belegt.

Hocke sprach gegenüber der NW von einem völlig maroden betriebswirtschaftlichen Zustand und Chaos in der Buchführung. Das Krankenhaus sei gegen die Wand gefahren worden. So gebe es zum Beispiel keine Rückstellungen für Pensionen.

Respekt habe der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Marseilles AG, Axel Hölzer, Bürens Bürgermeister Runge gezollt. Die Stadt habe alles dafür getan, um das Haus zu retten.

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Dokument erstellt am 22.12.2005 um 18:22:39 Uhr
Erscheinungsdatum 23.12.2005 | Ausgabe: PADERB | Seite: 02