Freude am Theater weitergeben

Der Vorsitzende der Spielgemeinschaft Harth-Ringelstein, André Stallmeister (M.) und Harths Ortsvorsteher Albert Atorf (l.), selbst Mitglied des Amateurtheaters, dankten Bürgermeister Wolfgang Runge für die Auszeichnung mit dem ersten Bürener Kulturpreis.

Zum ersten Mal wurde gestern der Kulturpreis der Stadt Büren verliehen. Stolzer Träger des Preises ist die Spielgemeinschaft Harth-Ringelstein, die, so Bürgermeister Wolfgang Runge, als "wichtiger Kulturträger der Region" seit 48 Jahren den Zauber des Amateurtheaters über die Dorf-, ja gar über die Kreisgrenzen hinweg erhalte.

Wenn im November die Kälte über das Bürener Land zu ziehen beginnt, dann ist das ein untrügliches Zeichen: Es ist Zeit für die Winterfestspiele auf der Harth. Schon Wochen zuvor haben die 42 Aktiven der Spielgemeinschaft Harth-Ringelstein begonnen, ihren Text zu lernen und Szenen zu proben.

Seit 48 Jahren erheitert die Amateurtheatergruppe nun ihr Publikum mit der ein oder anderen Komödie. "Dabei beweisen sie in der Auswahl der Stücke stets gutes Gefühl, setzen nicht nur auf Lacherfolg, sondern auf Anspruch", so der Vorsitzende des Amateurtheater-Verbands Nordrhein-Westfalen, Franz Josef Witting, bei der Preisverleihung in der historischen Niedermühle.

Bürgermeister Runge hob besonders die Gemeinschaft und Leidenschaft hervor, die die Arbeit eines Amateurtheaters im Gegensatz zu so manchem Profi-Ensemble auszeichne.

Und weil die Schauspieler des Harther Ensembles "unisono aus diesem kleinen Dorf kommen", sei auch die Beziehung der Akteure zum Publikum eine besonders innige, so Runge: "Es macht für jeden Zuschauer einen höchstpersönlichen Reiz aus, an Freunden und Bekannte auf der Bühne Wesenszüge auszumachen, die er aus alltäglichen Treffen nicht kennt."

Runge, der nach einiger Aussage einige seiner Lachfalten den "Ausflügen auf die Harth" verdanke, lobte die Kontinuität, Qualität und Nachhaltigkeit der Theaterarbeit in Harth und Ringelstein, die stets neue Talente hervorbringe: "Wer einst bei Ihnen auf der Bühne stand, ist auch bereit, aus dem Rampenlicht abzudanken und im Hintergrund weiter zu helfen."

Dass immer wieder auch Regisseure von außen verpflichtet würden, sorge für erfrischende künstlerische Impulse, die die Theatertruppe stets auf Trab hielten.

Der Vorsitzende der Spielgemeinschaft, André Stallmeister, der den Preis in Form einer Glasskulptur in Empfang nahm, dankte der Stadt für die Auszeichnung. "Wir wollen auch zukünftig die Freude am Theater weitergeben, denn darum dreht sich alles: Den Menschen in der Region eine Freude zu machen."

Dass der neu geschaffene Preis direkt beim ersten Mal an ein Amateurtheater vergeben werde, sei ein großes Zeichen für das Engagement der Akteure, so Witting.

Und Bürgermeister Runge äußerte die Hoffnung, die Verleihung des Preises an die Spielgemeinschaft möge auch "für andere Ansporn sein, sich mit einem solchen Engagement kulturell in der Region zu betätigen."

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Dokument erstellt am 29.01.2006 um 18:23:59 Uhr
Erscheinungsdatum 30.01.2006 | Ausgabe: PADERB | Seite: 02