Sperre für Mautflüchtlinge

… von Beginn an große Unterstützung durch die heimischen SPD-Bundestagsabgeordnete Ute Berg

VON HUBERTUS GÄRTNER

Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) wird heute aller Voraussicht nach den beiden Städten Lichtenau und Salzkotten eine Empfehlung zur Sperrung ihrer Ortsdurchfahrten für den Transitverkehr geben.

Sowohl der Lichtenauer Bürgermeister Karl-Heinz Wange als auch der Leiter des Bauamtes Salzkotten, Ludwig Bewermeier, rechnen fest mit einem entsprechenden Signal aus Düsseldorf.

In der Landeshauptstadt sollen an diesem Donnerstag während einer Pressekonferenz die landesweiten Messdaten für die Entwicklung des Lkw-Verkehrs auf Bundesstraßen vorgestellt werden. Die Anzahl der "Brummis" war auf manchen Bundesstraßen nach der Autobahn-Maut-Einführung im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen.

Insbesondere die Bürger in Salzkotten und Lichtenau klagten über erhebliche Belastungen durch Mautflüchtlinge. Ersten Berechnungen zufolge fuhren auf der B 1 und der B 68 an Werktagen zwischen 250 und 500 Lastwagen zusätzlich. "Unsere Messungen haben ein Mehraufkommen von 50 Prozent ergeben", sagte gestern der Lichtenauer Karl-Heinz Wange.

Bei ihren Bemühungen zur Eindämmung des Lkw-Verkehrs hatten die beiden Kommunen von Beginn an große Unterstützung durch die heimischen SPD-Bundestagsabgeordnete Ute Berg erhalten.

Bundesweit wurden Forderungen nach einer zusätzlichen Lkw-Maut auf Bundesstraßen diskutiert. Eine Sprecherin des Düsseldorfer Verkehrsministeriums wollte gestern zwar noch keine Einzelheiten zu den aktuellen Messergebnissen preisgeben. Sie ließ allerdings durchblicken, dass NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke nicht unbedingt ein Freund der Mauteinführung auf Bundesstraßen sei.

Die Alternative, eine Sperrung der Ortsdurchfahrten für den Transitverkehr, ließe sich in kürzester Zeit realisieren, sagte der Salzkottener Bauamtsleiter Ludwig Bewermeier. Diese Sperrung müsste durch Schilder ausgewiesen werden. Nach entsprechenden Beschlüssen in den Räten der Städte Salzkotten und Lichtenau wäre es Sache des Kreises Paderborn, entsprechende "verkehrsrechtliche Anordnungen" zu treffen.

Ein Durchfahrverbot für den Transitverkehr stelle eine "mildere Alternative" zur Einführung der Maut auf Bundesstraßen dar, sagte gestern die Bundestagsabgeordnete Ute Berg der Neuen Westfälischen.

Es reiche aber nicht aus, Schilder aufzustellen. Ein etwaiges Durchfahrverbot müsse "auch kontrolliert werden", um die Bewohner von Lichtenau und Salzkotten vor unzumutbaren Belastungen zu schützen, betont die Sozialdemokratin.

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Dokument erstellt am 08.03.2006 um 19:31:55 Uhr
Erscheinungsdatum 09.03.2006 | Ausgabe: PADERB | Seite: 01