Leuchttürme statt Heuschrecken

J. Thunert, Marseille Kliniken, Pfarrer P. Gede, stellv. Vors., K. Caspari, Beisitzerin, J. Finke, Vorsitzender, A. Wassel, Schriftführerin, Dr. I. Klemens, Chefarzt, W. Wellinghausen, Marseille Kliniken, B. Schreckenberg, Beisitzer, J. Lüke, Kassierer
J. Thunert, Marseille Kliniken, Pfarrer P. Gede, stellv. Vors., K. Caspari, Beisitzerin, J. Finke, Vorsitzender, A. Wassel, Schriftführerin, Dr. I. Klemens, Chefarzt, W. Wellinghausen, Marseille Kliniken, B. Schreckenberg, Beisitzer, J. Lüke, Kassierer

Als St. Nikolaus Büren GmbH soll dem Bürener Krankenhaus eine Zukunft gesichert werden. Mit Spezialbehandlungen will die Marseille Kliniken AG "relativ bald" wieder schwarze Zahlen schreiben, erklärte Walter Wellinghausen, Berater der international agierenden Aktiengesellschaft, bei der Mitgliederversammlung der Freunde und Förderer des Bürener Krankenhauses e. V.

"Ich hatte eigentlich nur eine Handvoll Menschen erwartet", zeigte sich Wellinghausen überrascht ob der zahlreich erschienen Freunde und Förderer. Mit Verspätung trafen er und der bis Sommer kommissarische Verwaltungsleiter Jürgen Thunert ein. Aber das sahen ihnen die Bürener gerne nach. Denn im Gepäck hatten die Mitarbeiter des seit drei Monaten neuen Trägers verheißungsvolle Nachrichten.

Mit Spezialbehandlungen in den Bereichen Inkontinenz, Orthopädie und Onkologie wollen sie das St. Nikolaus Hospital aus den roten Zahlen holen. Eine reine Nahversorgung reiche nicht aus, um das Krankenhaus wirtschaftlich zu retten. Zusätzlich sollen Aus- und Fortbildungen ausländischer Kooperationspartner in Büren stattfinden.

"Leuchttürme", nannte Wellinghausen mit einer typisch nordischen Metapher die Pläne des Hamburger Konzerns. "Büren ist eine landschaftlich schöne Ecke und über Autobahnen, Bahn und Flughafen sehr gut zu erreichen", sagte er. Das wolle man für ein neues Konzept nutzen und Patienten aus dem gesamten Bundesgebiet zur Spezialbehandlung nach Büren locken.

"Wir sind keine Heuschrecken", versicherte Wellinghausen, dass eine Schließung des Hauses nicht zur Strategie gehöre. Im Gegenteil: Das Angebot soll mit den Spezialbehandlungen ausgeweitet werden. Chirurgische Betten seien bereits im Antragsverfahren.

"Ohne Chirurgie steht das Krankenhaus nur auf einem Bein", sagte auch Ingo Klemens (40), seit 16. Januar Chefarzt. Mehr als "Bagatellen" könne das Haus chirurgisch noch nicht leisten. Allerdings, betonte er, würde kein Patient weggeschickt, ohne dass sich ein Arzt um ihn gekümmert habe.

Zurzeit verfügt das Hospital über 60 Betten, 48 davon waren am Donnerstagabend belegt. Der Schwerpunkt liegt auf der Inneren Medizin. Auch die Notarztversorgung ist seit dem 1. Februar mit zwei chirurgischen Fachärzten wieder rund um die Uhr gewährleistet. Das zukünftige Team besteht aus Klemens, zwei Oberärzten (Ausschreibungen laufen bereits) und fünf Assistenzärzten. Auch ein Krankenhaus-Beirat mit Vertretern der Stadtverwaltung, des neuen Trägers und Vereins soll gegründet werden.

Mit diesen Zukunftsaussichten und einem neuen Vorstand geht der 439 Mitglieder zählende Verein der Freunde und Förderer nun zuversichtlich ins neue Jahr. Joachim Finke ist der neue Vorsitzende, sein Stellvertreter Pfarrer Peter Gede. Beisitzer sind Kerstin Caspari und Berndt Schreckenberg. Angelika Wassel, Schriftführerin, und Josef Lüke, Kassierer, bleiben im Amt.

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Dokument erstellt am 31.03.2006 um 22:06:04 Uhr
Erscheinungsdatum 01.04.2006