
Eine ganz einfache Telefonnummer soll zukünftig direkt zu den Fachleuten für Familie im Bürener Rathaus führen. Von denen wiederum werden Anrufer schon am Klingelton erkannt. Mit Anliegen, die sich um Kinder, Erziehung sowie Ausbildung und Freizeit drehen würde somit mancher eine direktere Hilfestellung bekommen wie sie sich jedenfalls das neue "Bürener Bündnis für Familie und Bildung" wünscht.
Das "unnötige zwischenparteiliche Gezerre", wie es Cordula Ziebarth im Rückblick (die NW berichtete) nennt, ist mittlerweile Vergangenheit. "Wir haben konstruktiv zusammengearbeitet", sagt die Vorsitzende der Projektgruppe, die auch dem Fachausschuss im Stadtrat vorsitzt, gestern in einem Medien-Gespräch. Vertreter der drei Ratsparteien CDU, SPD und FDP haben nach einem Jahr ein Maßnahmen-Konzept vorgestellt, das sie zusammen mit über 30 Ehrenamtlichen in vier Arbeitskreisen erarbeiteten. Heute Abend wird es im Gesellschaftsausschuss des Stadtrates beraten.
Erstes Ziel der Beteiligten ist die Einrichung eines so genannten "Familienförderers", mit dem allerdings nicht ein konkrete Person gemeint ist. Der heutige Fachbereich für Jugend, Schule und Sport soll allerdings fünf zusätzliche Stunden zugeschlagen bekommen. "Wir wollen sehen, ob das Angebot überhaupt angenommen wird", meint Christian Bambeck als Projekt-Vize. Erst dann könnten Überlegungen für eine konkrete Stelle in der Verwaltung angestellt werden.
Die Beteiligten wünschen weiter eine kostenlose Windeltonne wie sie zum Beispiel in Lichtenau bereits zu 200 Exemplaren von der Stadt finanziert werden. In Büren soll sie auch für Erwachsene mit Bedarf sogar für die 120-Liter-Tonne gelten.
Von den am Projekt beteiligten Ehrenamtlichen arbeiten einige als Erzieherinnen in Kindertagesstätten und als Lehrerinnen an Schulen. Sie sind bereit, in ihrer Freizeit den Erstkontakt mit neu zugezogenen Familien herzustellen, um denen die Integration in ihr neues Wohnumfeld zu erleichtern.
Warum als erste Anlaufstelle auch für Familien nicht das vor Jahren geschaffene Bürgerbüro zuständig sein soll, sondern direkt der Fachbereich, beantwortet die SPD-Ratsfrau Eva Lüke so: "Dort sitzen die Experten." Vom Bürgerbüro aus würden Hilfesuchende meist nur weiterverbunden, meint Ziebarth. Und Bambeck spricht mit Bezug auf die gewünschte Telefonnummer von einem möglichst leicht zugänglichen Angebot: "Mancher fragt ja lieber Nachbarn, als im Rathaus anzurufen."
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Dokument erstellt am 23.10.2006 um 20:53:48 Uhr
Erscheinungsdatum 24.10.2006