
Jetzt fehlt nur noch die friedhofsrechtliche Genehmigung durch die Kreisverwaltung: Der Rat der Stadt Büren hat am Mittwoch mit großer Mehrheit der Einrichtung eines Friedwaldes (die NW berichtete) im Bereich des Schorn nördlich der Landesstraße 776 zugestimmt.
Bei zwei Gegenstimmen und fünf Enthaltungen billigte der Rat die entsprechenden Verträge mit der Griesheimer Fried-Wald GmbH. Die Gesellschaft betreibt bundesweit bereits 15 Friedwälder. Für jeden verkauften Baum im Friedwald erhält die Stadt vom Betreiber eine Gebühr von 25 Euro. Zudem ist, wie Bürgermeister Wolfgang Runge im Beisein von Dr. Hans-Adam von Schultzendorff (Fried-Wald GmbH) betonte, eine Einmalzahlung ausgehandelt worden. Das Stadtoberhaupt teilte mit, dass im Bereich des Schlagbaums am Schorn insgesamt 15 Pkw-Stellplätze errichtet werden.
In der kurzen Diskussion hatte Marco Sudbrak seine ablehnende Haltung begründet. Wir sollten uns nicht noch etwas ans Bein binden, sagte der SPD-Fraktionschef und konnte sich alternative Bestattungsformen auch auf den bestehenden Friedhöfen vorstellen.
Im 56 Hektar großen Friedwald am Schorn wird ein Baum als letzte Ruhestätte ausgewählt. Im Wurzelbereich wird die Asche Verstorbener in einer biologisch abbaubaren Urne beigesetzt. Die Bäume werden markiert und in ein Register eingetragen. Das Nutzungsrecht beträgt 99 Jahre, die Ruhezeit 25 Jahre. In Deutschland sind bislang 3.500 Menschen in Friedwäldern bestattet worden.
Am neuen Friedwald ist auch der Haus Bürensche Fonds beteiligt. Das Stiftsrentamt stellt die Fläche und besorgt die forstliche Pflege. Die Fried-Wald GmbH rechnet damit, dass noch im Jahr 2007 die ersten Beisetzungen erfolgen können. Nach der Genehmigung durch den Kreis brauchen wir noch etwa sechs Wochen Vorlaufzeit, sagte Fried-Wald-Pressesprecherin Corinna Brod.
© 2006 Neue Westfälische
Paderborner Kreiszeitung, Freitag 15. Dezember 2006