
Es geht voran an der Mittelmühle. 14 Tage nach dem Kauf des Bauwerks aus dem 13. Jahrhundert durch die Stadt und der Verpachtung an den Heimatverein wurde gestern ein Ringanker im Turbinenhaus betoniert.
In den vergangenen Tagen war das alte Turbinenhaus abgerissen und der Turbinenkeller von Grund auf saniert worden. Dabei wurde der Raum abgedichtet und neu verputzt. Der Ringanker, für den den zwei Kubikmeter Beton verarbeitet wurden, soll verhindern, dass der Fachwerkaufbau, der später mit erhaltenen Ziegelsteinen ausgemauert wird, die alten Fundamente auseinander drückt, erklärte Gert Schwarz vom gleichnamigen Bauunternehmen aus Ringelstein, das die Arbeiten an der Mittelmühle ausführt.
In einem weiteren Schritt wollen die rund 20 bis 25 Freiwilligen des Arbeitskreises Mittelmühle im Heimatverein versuchen, die Turbine aus dem Jahre 1920 wieder zum Laufen zu bringen. Anfang 2007 will sich der Arbeitskreis treffen, um die weiteren Arbeitsschritte abzustimmen, kündigte Josef Welling an.
Die Mittelmühle ist eine von drei Kornmühlen, die im Mittelalter vor der Stadtmauer errichtet worden waren. Neben der Mittelmühle ist auch die Niedermühle erhalten. Früher wurde die Mittelmühle von einem dreigängigen Wasserrad angetrieben und konnte pro Tag bis zu 27 Doppelzentner Korn vermahlen. Nach dem Einbau der leistungsstärkeren Turbine wurde die Mittelmühle als Mineralmühle genutzt, in der Gestein zu pulverisierten Farbzusätzen zerkleinert wurde.
© 2006 Neue Westfälische
Paderborner Kreiszeitung, Freitag 15. Dezember 2006