
Die nordrhein-westfälische Landesregierung sieht keine Chance mehr, den Bau eines Regionalflughafens in Kassel-Calden zu verhindern. Deshalb müsse sich der Flughafen Paderborn jetzt neu positionieren und "mit aller Macht den Konkurrenzkampf annehmen", sagte der Paderborner Landrat Manfred Müller (CDU) der Neuen Westfälischen.
Dazu gehörten ein weiterer Ausbau der Infrastruktur sowie "eine verstärkte Marketing-Offensive" für den Airport in Büren-Ahden, der jährlich von etwa 1,3 Millionen Reisenden genutzt wird und schwarze Zahlen schreibt. Zwei Landstraßen sollen ausgebaut werden, um die Erreichbarkeit des Flughafens zu verbessern.
Außerdem hält Müller an dem Ziel fest, über die ehemalige Almetalbahn-Strecke einen Gleisanschluss für den Flughafen zu bauen. Dazu müssten 40 Millionen Euro investiert und jährliche Betriebskosten von drei Millionen Euro geschultert werden. Der Bau eines Flughafens im hessischen Calden sei "volkswirtschaftlicher Wahnsinn", sagte Müller. Calden werde "ein Millionengrab mit Ansage", prophezeit er. Die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) habe vergeblich versucht, auf den hessischen Ministerpräsident Roland Koch einzuwirken.
Koch wolle von seinem Plan für Calden partout nicht abweichen, sagte Thobens Sprecher Joachim Neuser. Etwa 150 Millionen Euro sollen für den Ausbau des Regionalflughafens in Kassel-Calden investiert werden. Nicht nur nordrhein-westfälische Politiker sondern auch Experten haben sich zu dem Ausbau kritisch geäußert.
Die Bedarfsprognosen für Calden seien "nicht nachvollziebar", der hessische Regionalflughafen werde "auf lange Zeit ein ständiger Subventionsempfänger bleiben", heißt es in einer Expertise des Offenbacher Büros fdc Airport Consulting & Partners.
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Dokument erstellt am 01.02.2007 um 19:36:55 Uhr
Erscheinungsdatum 02.02.2007