Landesweit sind alle Kommunen per Gesetz gefordert, das Neue Kommunale Finanzmanagement(NKF) spätestens zum 1. Januar einzuführen (die NW berichtete). Dazu ist die bisher praktizierte Kameralistik in eine doppelte Buchführung zu überführen.
Geplant war, dass die Stadt Büren dieses neue Finanzsystem schon 2008 einführt. "Wir hatten nicht die Hände in den Hosentaschen", versicherte jetzt Stadtkämmerer Franz Meis, als er im Stadtrat erklären musste, dass die vorgesehene Terminierung der Umstellung nicht zu schaffen sei. Er bat um ein Jahr Aufschub bis nach 2009. Damit könne man auch von den bei anderen Gemeinden gemachten Erfahrungen bei der Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagements profitieren. Obwohl er die Aufgabe der ursprünglichen Zeitvorgabe mit einem erheblichen Umstellungsaufwand, einigen Risiken und noch offenen Fragestellungen begründen konnte, hatten Ratsmitglieder verschiedener Fraktionen wenig Verständnis.
"Warum erfahren wir erst jetzt davon?", fragte Christian Bambeck (CDU) kritisch. "Und wo stehen wir jetzt?" Marco Sudbrack (SPD) stellte angesichts seiner Informationen, nach denen 88 Prozent aller Kommunen zum 1. Januar 2008 umstellen, gar die These auf, dass man sich im Bürener Finanzverwaltung gern an die "kuschelige Alternative Kameralistik" halte, solange es sie noch gebe. Dennoch beschloss der Rat mit knapper Mehrheit, bei 20 Ja-, 14 Gegenstimmen und zwei Enthaltungen, erst 2009 die Umstellung auf das NKF vorzunehmen. "Wir werden so nicht reicher und nicht ärmer", versicherte Bürgermeister Runge.
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Dokument erstellt am 15.05.2007 um 18:20:14 Uhr
Erscheinungsdatum 16.05.2007 | Ausgabe: PADERB | Seite: 02