
Der Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter (nph) lässt sich offen, ob er sich an der Reaktivierung der Almetalbahn-Trasse (die NW berichtete) beteiligen wird. Ein bundeseinheitliches Bewertungsverfahren soll eine mögliche Beteiligung des nph auf Herz und Nieren überprüfen und Grundlage für oder gegen eine Beteiligung sein.
Mit großer Mehrheit haben die rund 20 Mitglieder während der Verbandsversammlung in Bad Driburg am Mittwochabend für die Bestellung eines Gutachters gestimmt. Er soll die gesamtwirtschaftliche Lage beurteilen. Dazu zählen unter anderem die Kosten, die Reisezeiten und die Umweltbedingungen. Das Verfahren kommt immer dann zum Tragen, wenn der Investitionsbedarf bei über 25 Millionen Euro liegt.
"Wir begrüßen, dass die Eisenbahntrasse für fünf Jahre gesichert ist", so nph-Geschäftsführer Klaus J. Czuka gestern Mittag gegenüber der NW.
Für den nph-Chef greift jedoch die Reaktivierung der Strecke von Büren nach Paderborn zu kurz. "Das immer wieder gebrachte Argument der Streckenanbindung an den Flughafen reicht nicht aus." Für den nph mache die Almetalbahn nur bei einer umsteigefreien Verlängerung der Strecke nach Bielefeld Sinn. Dann könnte die Fahrzeit zwischen den Oberzentren Paderborn und Bielefeld halbiert werden und in der Hauptverkehrszeit zusätzliche Züge angeboten werden.
In rund einem Jahr soll die Studie dem nph vorliegen. Dann wird sich zeigen, ob der Nahverkehrsverbund aus der Almetalbahn aussteigt oder drin sitzen bleibt. Klar ist dagegen die Eingliederung des nph in einen westfälischen Dachverband zum 1. Januar 2008.
Der Dachverband soll auch Aufgaben der Infrastruktur übernehmen, die bisher in der Hand der Regionalräte liegen. Die kommunale Selbstbestimmung bleibt weiterhin vor Ort, die einzelnen Verkehrsverbünde werden nach wie vor getrennt abgerechnet, so Czuka.
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Dokument erstellt am 21.06.2007 um 18:13:16 Uhr
Erscheinungsdatum 22.06.2007 | Ausgabe: PADERB | Seite: 01