PM Möbelwerk Steinheim vor dem Aus

Die Schieder Möbel Tochter PM in Steinheim steht näher am Abgrund als die meisten anderen insolventen Unternehmen unter dem Dach der überschuldeten Holding. Gerd-Peter Maekelburger von der Geschäftsführung der Holding hat keine Hoffnung, dass der Steinheimer Betrieb zu retten ist.

Das berichtete er dem Runden Tisch im Detmolder Kreishaus. Auf Anregung der SPD hatte Landrat Friedel Heuwinkel (CDU) zu der Konferenz eingeladen, um über die Schieder-Krise zu sprechen. Maekelburger erstattete der Runde einen schonungslosen Bericht über die Lage der gesamten Holding. Zu PM Steinheim (180 Beschäftigte) sagte er, die Zahlen ließen wenig andere Schlüsse zu: „Selbst wenn wir alle Beschäftigten entlassen würden, wären wir immer noch im roten Bereich.“ Hier hat allerdings das letzte Wort der vorläufige Insolvenzverwalter Biner Bär. „Ich habe nur den Eindruck geschildert, den ich nach meinem Gespräch mit ihm hatte.“ Der Kreis Lippe wird auf dem Schieder-Gelände ein Bürgerbüro einrichten. Heuwinkel: „Wir können vielleicht nicht alle Fragen dort lösen, aber die Betroffenen wenigstens an die richtigen Ansprechpartner verweisen.“

Nach Angaben der SPD-Fraktion im Regionalrat fielen in den letzten fünf Jahren in OWL etwa 10.000 Arbeitsplätze in der Holz- und Möbelindustrie weg. Dies seien ähnliche Dimensionen wie bei der Stahlkrise der 70er und 80er Jahre im Ruhrgebiet. „Die Landesregierung muss schnellstmöglich helfen“, so der SPD-Geschäftsführer Rainer Brinkmann. Die Regierungspräsidentin müsse in Düsseldorf für eine stärkere finanzielle Ausstattung der Initiative „ZiMit“ werben, die Ex-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement zur Stärkung der Möbelwirtschaft initiiert hatte. Es sei unverantwortlich, wenn „Kernbereiche“ der Möbelproduktion aus der Region verschwinden würden.

© 2007 Neue Westfälische
Paderborner Kreiszeitung, Samstag 30. Juni 2007