

Seit die Renovierungsarbeiten an der Mittelmühle vor einiger Zeit begonnen haben, verwandelten die Männer der Arbeitsgemeinschaft für Arbeit (ARGE) den Außenbereich der Mittelmühle in eine große Baustelle. Für Sicherungsarbeiten am Sockel der Mühle wurde dieser – mit Ausnahme der Wasserseite – freigelegt. Dort kam Wunderbares erstmals seit Jahren ans Tageslicht: Gewölbestürze im Fundament-Mauerwerk.
Und es wurde spekuliert, zu welchem Zweck sie errichtet wurden. Die Theorie mit einem Wasserlauf unter dem Bogen wurde schnell verworfen. Dafür befanden sich im Sockel zu viele derlei Rundbögen ohne einheitliche Richtung. Und bogenförmige Fensterstürze im Fundament der 750 Jahre alten Mittelmühle seien eine Rarität, sagen die Experten. Es sei eher wahrscheinlich, dass beim Bau der Mittelmühle ein nicht tragfähiger Untergrund vorgefunden worden war, so dass man sich entschlossen habe, die Fundamente der Ecken und einige Mittelfundamente bis auf den Kalkfelsen zu gründen.
So habe das Grundwasser nur im jeweiligen Pfeilerbereich ausgeschöpft werden müssen. Dazwischen wurden die Gewölbestürze eingezogen und der nicht tragfähige Untergrund überbrückt. Ein Gewölbesturz – zum kleinen Garten nach vorne gelegen – wird auf Anregung des Heimatvereins Büren sichtbar bleiben. Die ansonsten dem Sockel vorgesetzte Betonwand soll in diesem Bereich ausgespart bleiben.
Interessantes Bau-Detail wird mit Sicherheitsglas abgedeckt
Das Erdreich werde mit einer im Abstand von 80 Zentimetern gesetzte Betonwand gesichert, erklären die Arbeiter. Später soll eine Beleuchtung eingebaut und die Öffnung als Kellerlichtschacht angelegt werden. Das interessante Bau-Detail wird mit Sicherheitsglas abgedeckt.
Aus den weiteren entdeckten Gewölbestürzen ziehen die Experten den Schluss, dass die 750 Jahre alte Mittelmühle noch auf ihren ursprünglichen Grundfesten steht und sich in Bezug auf die Außenmaße in den 750 Jahren nicht verändert hat.
Neben der Mühle verläuft die alte innere Stadtmauer. Damit ist belegt, dass sie außerhalb des Innenrings der Stadt wohl besonderen Gefahren ausgesetzt gewesen ist. Hinter der stirnseitigen Schießscharte verbarg sich ein Fluchtraum des Müllers. Er konnte über die Schießscharte die Verteidigung vornehmen oder sich zur Stadt hin bemerkbar machen. Dann mussten die Sebastiöner ihm zu Hilfe eilen und die Angreifer oder Diebe vertreiben.
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Dokument erstellt am 05.07.2007 um 18:26:51 Uhr
Erscheinungsdatum 06.07.2007 | Ausgabe: PADERB | Seite: 02