»Samstagsunterricht ist der falsche Weg!«

Die SPD-Bildungsexpertin im NRW Landtag: Ute Schäfer

Jedes Kind zählt und verdient Unterstützung. »Beste Bildung für alle« forderte die sozialdemokratische Bildungspolitikerin und ehemalige NRW-Schulministerin Ute Schäfer bei ihrem Besuch des SPD-Kreisverbandes.

»Wir haben auch während unserer Regierungszeit sicher nicht alles richtig gemacht und manchmal zu spät oder nicht energisch genug auf gesellschaftliche Veränderungen reagiert. Um so entschiedener wollen wir jetzt eine umfassende Bildungsreform anstoßen.

Wir müssen erreichen, dass jedes Kind mit seinen individuellen Fähigkeiten und Talenten optimal gefördert wird. Wir wollen die beste Bildung für alle«, führte Schäfer aus. Dabei sei die frühkindliche Förderung von entscheidender Bedeutung. Deshalb setze sie sich ein für einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag.

Die Ganztagsangebote müssten für alle bedarfsgerecht ausgebaut werden. Der Besuch des Kindergartens solle schrittweise gebührenfrei gestellt werden. »Wir haben der Landesregierung bereits vorgerechnet, dass dies ohne zusätzliche Schulden zu finanzieren ist. Aber statt mehr Geld in die Bildung zu stecken, wird bei den Kleinen gekürzt. Das ist der falsche Weg«, zeigte sich Schäfers überzeugt.

Schäfer kritisierte, dass die schwarz-gelbe Landesregierung sich in der Bildungspolitik ideologisch eingemauert habe. Trotzig verweigere sie eine Debatte darüber, wie die Chancen für Kinder und Jugendliche in NRW verbessert werden können. Statt dessen werde bei den Kleinsten gespart, Studenten müssten Gebühren zahlen und das von CDU und Liberalen verabschiedete Schulgesetz sorge eben nicht für mehr Bildungsbeteiligung und mehr Chancengleichheit, sondern erschwere im Gegenteil den Zugang zu Bildung. »Bei der Landesregierung klaffen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander«, ging Ute Schäfer mit der Politik der Landesregierung hart ins Gericht.

Gefragt, was sie von der Einführung eines generellen Samstagsunterrichts halte, antwortete die Exministerin eindeutig: »Gar nichts!« Die generelle Einführung des Samstagsunterrichts sei ein hilfloser Versuch der schwarz-gelben Landesregierung, von der eigentlichen Aufgabe abzulenken, den Ganztag flächendeckend auszubauen. Samstag statt Ganztag sei der falsche Weg.

Artikel vom 11.08.2007