
Was verbirgt sich noch alles unter den Ruinen der alten Burgfeste auf dem Harthberg? Seit fast zwei Jahren werden intensive Untersuchungen und Ausgrabungen an der 1409 erstmals nachweislich genannten Festungsanlage der Bürener Edelherren durchgeführt.
Dies weckt in zunehmenden Maße das Interesse der Öffentlichkeit. "Wir haben häufig Besucher in der Grabungsstätte" bestätigt Peter Salmen, der fast von Beginn der Grabungen die Leitung innehat. "Zwar freut man sich über das steigende Interesse der Bevölkerung, andererseits ist die eigenständigen Exkursionen nicht ungefährlich und es führt häufig auch zu unwiederbringlichen Beschädigungen an den Grabungen", sieht Salmen den Besuch aus zwei Blickwinkeln.
Aus diesem Grund werden neben organisierten Gruppenführungen in unregelmäßigen Abständen auch Informationsveranstaltungen durchgeführt.
Und das es dabei immer wieder Neues und Spannendes zu erfahren gibt, dass können die rund 600 Besuchern bestätigen, die amTag der offenen Baustelle die Grabungsstätte besuchten.
Peter Salmen berichtete, dass man in den vergangenen Monaten eine ganze Portion weiter gekommen sei und mit vollkommen neuen Forschungsüberraschungen aufwarten könne. "Wir habe das ganz schön was zu Tage gebracht"so Salmen.
Mit wir meint der gebürtige Ahdener Grabungsleiter ein Team von rund 10 Personen, welches seit August über den Caritas Verband Paderborn , Bereich Suchtkrankenhilfe" an der Maßnahme beteiligt ist. Daher wertete Bürgermeister Wolfgang Runge, der mit dem Rad nach Harth gekommen war, in seien Grußworten das Gesamtprojekt als eine Maßnahme mit einer hohen sozialen Komponente.
Eine der größten Überraschungen bei den Grabungen in den vergangenen Wochen dürfte sicherlich der Fund eines weitern Kellers, dem dritten, zu werten sein. "Wir wissen jetzt, dass es einen dritten Kellerraum in der Burganlage gibt. Dieser hat mit zwei kleineren Nebenräumen eine Größe von rund 100 Quadratmetern.". Allerdings kann noch keine genaue Aussage über den Zustand des Gewölbes gemacht werden. "so Salmen. Lokalisiert wurde der bereits vermutete weitere Keller mit Hilfe modernster Technik.
Vom Kreis "Archäologischer Freunde OWL" aus Lemgo, wurd war das Gelände mit Gammastrahlentechnik sondiert worden. Dabei wurden die Kellerumrisse sichtbar. "Größe und Beschaffenheit konnten wir dabei feststellen, auch das sich in einem der Keller ein Brunnen befand, aber über die Zustände können wir im Moment noch nichts sagen", erklärte Salmen. Dieses Geheimnis soll aber bei der Freilegung im kommenden Jahr ebenfalls gelüftet werden.
Ein Keller war es auch, der im Jahr 1979/80 von der Harther Dorfgemeinschaft freigelegt worden war somit die ersten Geheimnisse der Burganlage zu Tage brachte. Ein weiterer Keller war in den vergangenen Monaten von dem Team um Peter Salmen ausgegraben und restauriert worden.
Wie 40.000 Eimer Bauschutt abtransportiert werden mussten
Entdeckt wurde auch, dass sich unterhalb des ehemaligen, eingefallenen Wohnturms, bei dessen Freilegung 40 000 Eimer Bauschutt abtransportiert wurden, ein etwa 30 Meter langer Gang befindet, der vom ehemaligen Gefängniskeller zum Gerichtsplatz führte. Auch dieser wartet auf seine Freilegung.
Eine großartige Leistung war aber auch die Neuerrichtung der gesamten Südmauer der Burganlage, die ebenfalls in den vergangenen Monaten durchgeführt wurde. Rund 1.000 Quadratmeter wurden dabei per Hand von vielen Helfern freigelegt
"Unser erklärtes Ziel ist es. Die Burgruine Harth -Ringelstein zu sicher, sie zu erhalten und sie zu einer touristischen Attraktion zu machen", umriss Grabungsleiter Peter Salmen die Zielsetzung der gesamten Maßnahme.
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Dokument erstellt am 16.08.2007 um 18:09:29 Uhr
Erscheinungsdatum 17.08.2007 | Ausgabe: PADERB | Seite: 02