Fahrwerke für Kleinflugzeuge

Ein Techniker in Büren prüft die Maßgenauigkeit einer Schwinge des Hauptfahrwerks.

Mit der Lieferung des ersten Jet-Fahrwerks hat der Luftfahrtzulieferer Heggemann ein ehrgeiziges Ziel erreicht: Das Unternehmen mit Sitz am Flughafen Paderborn/Lippstadt steigt zum Komplettanbieter von Fahrwerken für Strahlflugzeuge, Propellermaschinen und Luftschiffe auf.

"Heggemann ist damit zugleich der erste Hersteller, der Fahrwerke für die neue Generation der preisgünstigen Privatjets liefert", freut sich Vorstandsmitglied Thomas Casey. Dazu zählt allen voran der D-Jet von Diamond Aircraft (Kanada). Dieses Flugzeug markiert momentan das Non-Plus-Ultra der modernen Jetfliegerei: Es ist der erste marktreife einstrahlige Privatjet, der mit 1,38 Millionen US-Dollar zum "Schnäppchenpreis" erhältlich ist.

Das Fahrwerk für dieses Flugzeug entwickelte Heggemann in einjähriger Rekordzeit. Die Bürener Ingenieure bauten nicht nur den Prototypen, sondern übernahmen auch die für die Zulassung erforderlichen Tests. Dazu wurden eigens Erprobungsanlagen konzipiert und gefertigt.

Für die Heggemann aerospace AG ist die Fahrwerksentwicklung kein Neuland: Der auch für Airbus und Boeing tätige Zulieferer fertigt bereits Fahrwerke für den zweimotorigen Propellerflieger DA42 und den Zeppelin NT, den modernen Nachfolger der legendären deutschen Luftschiffe. Am Flughafen Paderborn/Lippstadt hat das Unternehmen den Großteil seiner Entwicklungs- und Produktionskapazität konzentriert. Dort wurde auch das Fahrwerk für den Raumgleiter-Prototypen Phoenix im Auftrag der European Aeronautic Defense and Space-Company (EADS) gebaut.

Kommt der D-Jet in die Serienfertigung – Heggemann ist als Fahrwerkslieferant nominiert – entsteht in Ostwestfalen-Lippe ein Zentrum für Kleinflugzeugfahrwerke. Diamond liegen Aufträge für über 300 Maschinen vor, die ab Sommer 2008 zur Auslieferung kommen sollen.

Heggemanns Ursprung liegt im Kleinflugzeugbau, den Firmengründer Paul Heggemann 1962 begann. 1988 übernahm Sohn Robert Heggemann das Unternehmen. Zeitgleich erfolgte der Einstieg in die kommerzielle Luft- und Raumfahrt. Das Unternehmen unterhält Entwicklungsbüros in Wolnzach bei München und in London. Seit Jahren liegt das Umsatzwachstum konstant bei etwa 20 Prozent. Mit rund 250 Mitarbeitern strebt Heggemann nach eigenem Bekunden in 2007 einen Umsatz von 28 Millionen Euro an. Zum Kundenkreis zählen namhafte Unternehmen wie Airbus, Porsche und Volkswagen.

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Dokument erstellt am 20.09.2007 um 22:11:24 Uhr
Erscheinungsdatum 21.09.2007

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Heggemann Aerospace