Diskussionen sind gut, handeln ist wichtiger

Nun ist es raus: Büren ist sicher, zumindest sicherer als vergleichbare Kommunen im Kreis Paderborn.

Frage: Wie kommt man zu diesem Ergebnis?
Antwort: Die Junge Union Büren setzt eine wochenlange und keineswegs ergebnisoffene Diskussion in Gang, untermauert dies mit einer öffentlichen Umfrage(100Pers.) und lädt dann zu einem Infoabend ein. Präsentiert werden Plakate, bei denen man sich fragt: „Wird hier nicht Büren mit einer amerikanischen Großstadt verwechselt?“ Bei dieser Diskussion bringt die Junge Union bewusst oder unbewusst Zielgruppen ins Gespräch, von denen sich anschließend herausstellt, dass diese im Ergebnis keine Rolle spielen. Hat man hier etwas billigend in Kauf genommen, von dem schon im Vorfeld bekannt war, dass es keine Rolle spielen würde?

Man kann es jedenfalls drehen und wenden wie man will: Zu dem statistischen Ergebnis der Abschlussveranstaltung hätte man auch vorher kommen können. Ein Gespräch mit dem Leiter der Direktion Kriminalität bei der Kreispolizeibehörde Paderborn, Herrn Jochen Brauneck oder mit dem Leiter der Bürener Wache, Herrn Michael Schütte, hätte genügt. Das Ergebnis wäre das gleiche gewesen.

Eine Frage, die sich mir in diesem Zusammenhang ebenfalls stellt: Waren diese Zahlen unserem Bürgermeister Wolfgang Runge als Chef der Verwaltung und somit auch des Ordnungsamtes nicht bekannt?

Die ängstlichen Gefühle einiger Bürener Bürger sollten ernst genommen werden. Dem stimme ich voll zu. Aber es stellt sich die Frage, ob durch solche Pseudoveranstaltungen nicht erst Gefühle losgetreten und verstärkt werden?

Menschen, die ggf. zu Randgruppen abgestempelt werden, fühlen sich in unserer Stadt nicht angenommen. Ihnen muss die Möglichkeit gegeben werden, sich zu äußern und gehört zu werden. Sie müssen gefragt werden, wo der Schuh drückt, wie wir ihnen helfen können oder wo unsere städtischen Sozialarbeiter unterstützen können? Ich meine, dass wir mit der Einrichtung eines zentralen Jugendzentrums in unserer Stadt, in dem sich jeder wieder finden kann, einen entscheidenden Schritt gehen könnten. All das erscheint mir viel wichtiger als empirische Untersuchungen eines Sachverhaltes, der seit Jahren hinlänglich bekannt ist und regelmäßig beweint wird.

Genau so wichtig ist es aber auch zu äußern, was man selber voneinander erwartet. Dieses wäre eine Diskussion, die es sich zu führen lohnt. Mit den dann vorliegenden Ergebnissen könnte und müsste dann parteiübergreifend gearbeitet werden. Dann, und dessen bin ich mir sicher, hätte man etwas, was unsere Stadt nach vorn bringt und für unser aller zusammenleben ein „gutes Gefühl“ auslöst.

Peter Salmen