
"Ausgelassene Stimmung" registriert Wolfgang Runge am Donnerstagmorgen im Spankenhof: "Der hat uns Glück gebracht." Und er spricht von einem "Beispiel hervorragender kommunaler Zusammenarbeit". Es hat diejenigen überzeugt, die im Namen der Europäischen Union eine Million Euro ins südliche Paderborner Land vergeben haben.
Die Städte Bad Wünnenberg, Büren, Lichtenau und Salzkotten sowie die Gemeinde Borchen haben im Wettbewerb mit anderen Regionen sogenannte "Leader"-Mittel zugesprochen bekommen (die NW berichtete bereits). "Nach einem arbeitsreichen Vorbereitungsjahr", verweist Runge auf Iris Simon, die als Regionalmanagerin im Spankenhof die Bewerbung zusammengestellt hat und die hier in den kommenden fünf Jahren als Geschäftsführerin die Projektentwicklung betreut.
Bevor neue Projekte konkretisiert werden, müssen 2008 zunächst die alten aus dem Vorgänger-Förderprogramm Leader-plus abgearbeitet werden. Zum Beispiel die Sanierung der Bürener Mittelmühle, nennt Runge ein Beispiel auch für das Projekt-Prinzip. "Von unten nach oben" seien die Vorschläge zusammengetragen worden. "Die Bürger müssen mitwirken", sagt Bürens Stadtoberhaupt.
Wie die Entscheidung für das südliche Paderborner Land gefallen ist, bezeichnet Iris Simon als "einen guten Prozess". Ein Fachbüro habe die Bewerbungen anhand eines bekannten Kriterienkatalogs bewertet. Der Beirat des Zentrums für ländliche Entwicklung, in dem alle Verbände vertreten sind, die Entscheidung vorbereitet. NRW-Minister Eckhard Uhlenberg habe dieses Votum übernommen. "Es war keine politische Entscheidung", sagt die Diplom-Ingenieurin.
Für die Fördergelder muss jedes Projekt zu 50 Prozent mit Mitteln aus den Kommunen kofinanziert werden. "Alle fünf Räte haben sich dazu schon im Sommer bereit erklärt", so Borchens Bürgermeister Heinrich Schwarzenberg. Sein Salzkottener Kollege Michael Dreier fügt hinzu: "Diese Gelder sind in den Haushalten 2008 eingeplant auch für die gemeinsame Geschäftsführung."
Weitere Mittel hofft der Fünfer-Bund aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) zu bekommen, der eine Geschäftsführung für Ostwestfalen hat. "Das läuft über einen Wettbewerb, bei dem wir uns mit Projekten bewerben", erläutert Lichtenaus Bürgermeister Karl-Heinz Wange.
Der gemeinsame Start in die EU-Förderung 2008-2013 könnte schon ein Highlight werden. 1.200 Bürger aus den fünf Kommunen wollen im Januar die Präsentation des südlichen Paderborner Landes am NRW-Stand auf der Grünen Woche in Berlin begleiten.
Forum mit 13 Privatpersonen
Die Namen Regionalentwicklungsverein und Lokale Aktionsgruppe (LAG) werden im Bad Wünnenberger Spankenhof in Kürze ad acta gelegt. Regionalforum Südliches Paderborner Land wird sich das Gremium zukünftig nennen. Die Mitgliederversammlung des Vereins soll am 18. Dezember in der Bürener Niedermühle die neuen Strukturen beschließen. Unter den zurzeit 100 Mitgliedern sind viele Institutionen und einige Privatpersonen. Mitglied werden kann für einen kleinen Jahresbeitrag jeder.
Schon in der engeren LAG entschieden 10 Vertreter öffentlicher Instituionen (darunter die 5 Kommunen) und 11 Private (Bürgerstiftungen etc.) über die Projekte. Im neuen Forum sollen es 11 öffentliche und 13 Bürger-Vertreter sein.
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Dokument erstellt am 29.11.2007 um 21:51:52 Uhr
Erscheinungsdatum 30.11.2007