Schon zwölf Jahre lang ein Überschuss

Erfolgreich aber auch eine Lärmbelastung: Der Flughafen Paderborn-Lippstadt in Büren-Ahden
Zufrieden: Geschäftsführer Fritz Henze.
Zufrieden: Geschäftsführer Fritz Henze.

Knapp eine Million Euro Gewinn hat der Flughafen Paderborn im vergangenen Jahr abgeworfen, und das nun bereits im zwölften Jahr hintereinander. Der Überschuss aus dem Flugverkehr liegt etwa auf dem Niveau des vergangenen Jahres, bestätigte jetzt Flughafen-Geschäftsführer Fritz Henze und sprach von "Stabilisierung auf hohem Niveau".

Allerdings ist die Zahl der beförderten Passagiere leicht rückläufig. Henze sprach von einem leichten Rückgang um rund 30.000 Fluggäste auf insgesamt rund 1,27 Millionen. Diesen zweiprozentigen Rückgang lastet Henze vor allem dem Billigflugangeboten auf dem Flughafen Dortmund an. Von dort fliegen unter anderem Easy Jet, LGW und Wizz Ziele im Süden und Osten Europas an.

Im Gegensatz zu Dortmund verzichtet der Flughafen Paderborn auf die Billigflieger mit verbilligten Start- und Landegebühren. Im Gegensatz zu Paderborn befindet sich der Dortmunder Flughafen (2006: 43.000 Flugbewegungen und 2 Millionen Passagiere) aber beharrlich in roten Zahlen, die von den Einwohnern über die Strom- und Gastarife ausgeglichen werden, denn 74 Prozent des Flughafens sind in Händen der Dortmunder Stadtwerke.

Henze weist Behauptungen der Fluglärmgegner zurück

Die Zahl der Flugbewegungen auf dem Ahdener Airport ist im vergangenen Jahr leicht um 1,6 Prozent auf knapp 42.000 angestiegen. Aus der Übernahme der Fluggesellschaft LTU durch Air Berlin wird der heimische Flughafen keinen Nektar saugen können. Einen Zubringerverkehr zur interkontinentalen Drehkreuz Düsseldorf wird es aufgrund der räumlichen Nähe nach Düsseldorf wohl nicht geben, meinte Henze.

Der Geschäftsführer wies Behauptungen der drei Interessengemeinschaften gegen Fluglärmbelästigung zurück, wonach der Flughafen den Bau von zwei Werfthallen plane, was zusätzliche Flüge in den Abend- und Nachtstunden zur Folge hätte. Nach Darstellung Henzes gibt es zurzeit keine Planungen für zusätzliche Werfthallen.

Der Geschäftsführer verhehlt jedoch nicht, dass er die Verlagerung weiterer Wartungsarbeiten der Fluggesellschaft Air Berlin nach Ahden begrüßen würde. "Zurzeit lässt die Airline noch viele Wartungsarbeiten in England und Tschechien erledigen", so Henze. Entsprechender Platz ist auf dem Flughafen kein Problem. Eine Marktlücke für den heimischen Airport sieht der Geschäftsführer auch in der Flugzeuglackierung.

Heute Abend stehen die Themen Flughafen und Landebahnverlängerung um 300 Meter im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der Fluglärmgegner aus Borchen, Tudorf und Steinhausen in der Gaststätte Gladbach in Salzkotten-Niederntudorf. Gegen diese Ausbaupläne liegen bei der Bezirksregierung in Münster rund 2.700 Einwendungen vor (die NW berichtete). Inzwischen hat der Flughafen alle Einwendungen beantwortet. Die Details werden zurzeit noch von einem Rechtsanwalt des Flughafens geprüft und dann nach rechtzeitig nach Münster übermittelt. Henze selbst wird heute Abend an der Versammlung nicht teilnehmen. "Ich bin nicht eingeladen", erklärte er gestern.

Der Flughafen hat bis zum 1. April Zeit, Stellung zu beziehen. Erst dann wird in Münster entschieden, ob es überhaupt zu einem öffentlichen Erörterungstermin kommt.

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Dokument erstellt am 18.02.2008 um 20:58:29 Uhr
Erscheinungsdatum 19.02.2008