
Dass die Bauarbeiten an der Bürener Mittelmühle gut voranschreiten und die Leader-Plus-Fördergelder gut angelegt sind, davon überzeugte sich am Dienstagabend der Ausschuss für Bauen, Umwelt und Wirtschaftsförderung des Bürener Rates an Ort und Stelle.
Bei der Besichtigung der Mittelmühle erläuterte Marita Krause, Diplom Ingenieurin der Stadt Büren und Leiterin des Bauvorhabens, die bereits durchgeführten Baumaßnahmen und das Konzept für den weiteren Ausbau.
Die Außenarbeiten an der Fassade sind abgeschlossen. Auch wenn noch die Fenster fehlen, so ist von außen der neue Glanz der Mittelmühle bereits deutlich erkennbar. Der vormals alte windschiefe Dachstuhl wurde durch Zimmermannsarbeiten wieder aufgerichtet und mit Sauerländer Schiefer in altdeutscher Doppeldeckung, ebenso wie das Ensemble Jesuitenkirche und Mauritiusgymnasium, eingedeckt. Das Bruchsteinmauerwerk wurde von ABM-Kräften unter der Regie des Technologiezentrums (TBZ) gesäubert, altes Flickwerk beseitigt und mit historischem Mörtel, in den man sogar kleine Schieferstücke einarbeitete, verfugt.
Erfreulicherweise hat man bei den Zimmer- und Dachdeckerarbeiten sowie durch nicht notwendig gewordene Holzschädlingsbekämpfungsmaßnahmen rund 50.000 Euro der veranschlagten Baukosten einsparen können. Wegen der Zweckgebundenheit der Fördermittel fließen 25.000 Euro davon jedoch wieder in den Leader-Topf zurück. "Gleichzeitig haben wir dort erneut einen Antrag gestellt, uns finanzielle Hilfen für den Innenausbau zur Verfügung zu stellen", legte Krause dar. Würde die Stadt Büren weitere 20.000 Euro überplanmäßig zuschießen, so wies es der Ausschuss empfohlen hat, könnte man die vollständige Restaurierung der Mühle durchführen – einschließlich der Innenräume und der Mühlentechnik.
Das hat durchaus Sinn, denn im Innenteil der Mühle, die in den 80er Jahren noch bewohnt wurde, entdeckten Bauforscher während der Bauarbeiten etwas ganz Besonderes: einen historischen Küchenblock. Er zeugt von 200 bis 300 Jahren Küchengeschichte. Es gibt zwischenzeitlich Überlegungen, diesen Küchentrakt zu einem Herzstück eines eventuell möglichen Museums zu machen. Entsprechend möchte man die historische Substanz im Inneren, Decken und Wände, wie im Freilicht Museum Detmold präsentieren.
In Absprache mit dem Amt für Denkmalpflege könnten die Zimmerdecken zum Teil offen gezeigt werden, so dass Besucher den Aufbau aus Balken, Stroh und Putz nachvollziehen können. Auch offengelegte, historische Wandmalereien sollen wieder rekonstruiert werden. Die beteiligten ABM-Kräfte, die die Arbeitsgemeinschaft für Arbeit zur Verfügung stellt, waren bereits zu einem Arbeitsbesuch im Freilicht Museum in Detmold. Dort haben sie sich Fertigkeiten traditioneller Handwerksarbeit, zum Beispiel wie
Lehmputz verarbeitet wird, angeeignet.
Insgesamt sehr wohlwollend betrachtete der Bauausschuss die Durchführung der Arbeiten an der Mittelmühle, so dass er dem Stadtrat die Bereitstellung der überplanmäßigen Mittel empfehlen wird.
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Dokument erstellt am 12.03.2008 um 18:16:42 Uhr
Erscheinungsdatum 13.03.2008 | Ausgabe: PADERB | Seite: 02