Waldbahn Almetal in der Erfolgsspur

Im Februar 1998 gründete sich in Siddinghausen der Verein Waldbahn Almetal. "Ziel war es, die Strecke der Almetalbahn zwischen Büren und Nehden in Betrieb zu halten und mit historischen Fahrzeugen zu befahren", sagt Vereinssprecher Michael Kreutner.

In den ersten Jahren stand dafür eine alte Dortmunder Straßenbahn zur Verfügung, die, verstärkt um eine Generatorlore, in den Sommermonaten die Fahrgäste durch das Almetal beförderte. Seit 2002 setzt der Verein die auch für die Almetalbahn typischen Schienenbusse der Baureihe VT 98 ein.

Ein Projekt, das so keiner für möglich gehalten hatte und das weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt geworden ist, erzählt er begeistert. "Es spricht sich herum – man kennt uns." Seit zehn Jahren fahre die Waldbahn in der Erfolgsspur. In Spitzenjahren hat sie bis zu 3.000 Personen im Almetal befördert. Zu den Highlights der Museumsbahn gehöre die Beteiligung an den Eisenbahnfesten in Altenbeken und Korbach.

Den schwärzesten Tag ihrer Geschichte erlebte die Bahn im vergangenen Jahr am 22. September 2007: Ein vollbesetzter Zug entgleiste bei Brilon unverschuldet in einer Baustelle. Es blieb glücklicherweise bei Sachschaden an den Fahrzeugen. Den Rest der Saison 2007 verbrachten sie in der Werkstatt. Dort sind die beiden Triebwagen mit den Kennungen 798 766 und 798 729, beide mit dem Baujahr 1960, auch jetzt noch: Ersteren wird der Verein vor dem Fest zum Zehnjährigen – Kreutner schätzt im Laufe der nächsten eineinhalb Wochen – die rund 150 Kilometer von der Werkstatt bis in den Heimathafen zurückfahren, der zweite wird folgen. Achsen und Radreifen wurden dort auf der Hebebühne überprüft, die Schäden beseitigt. Kreutner: "Der Unfall hat uns richtig weh getan." Er schätzt, dass dem Verein Waldbahn Almetal dadurch ein "größerer fünfstelliger Betrag" entgangen sei, der über Versicherungen ersetzt werden muss.

Jetzt blickt man nach vorn. Am vergangenen Samstag wurde in einem Arbeitseinsatz die Strecke abgefahren, umgefallene Bäume beseitigt und das Gebüsch zurückgeschnitten. Damit gefeiert werden kann: Zehnjähriges Bestehen und Saisonstart. Am Sonntag, 20. April, veranstaltet daher der Verein im Waldbahnhof Ringelstein von 11 bis 18 Uhr ein großes Bahnhofsfest. Geboten werden Pendelfahrten, Führerstandsmitfahrten, Fahrzeugausstellungen, Ausstellungen zur Geschichte der Bahn und ein Blick hinter die Kulissen. Für das leibliche Wohl ist natürlich auch gesorgt.

Ein weiterer Grund zum Feiern ist die Reaktivierung des Haltepunktes Thülen durch die Mitglieder des Vereins. Dadurch verlängert sich die Strecke der öffentlichen Fahrten um gut vier Kilometer und endet nun vor den Toren Brilons. Die erste Fahrt ab Thülen wird am Sonntag, 4. Mai, (Muttertag) stattfinden, danach bis Oktober an jedem ersten Sonntag im Monat.

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Dokument erstellt am 09.04.2008 um 17:09:00 Uhr
Erscheinungsdatum 10.04.2008 | Ausgabe: PADERB | Seite: 02

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