Der Zusammenschluss der Josefschule Büren und der katholischen Grundschule Harth-Weiberg bekommt nun doch den umstrittenen Namen »Städtischer Grundschulverbund Wegwarte«. Dafür hat der Rat mit zwei Gegenstimmen und vier Enthaltungen gestimmt.
Die Schulkonferenz, der Eltern und Lehrer angehören, wollte mit dem Namen auf das Wildkraut Wegwarte hinweisen, das in vielerlei Hinsicht das Schulprogramm gut symbolisiere. Bei Kennern der Heimatgeschichte war der Name jedoch auf Kritik gestoßen. Denn Wegwarte hieß auch eine Hinrichtungsstätte zwischen Harth und Weiberg. Während der Hexenverfolgung wurden dort zahlreiche Beschuldigte getötet, nachdem sie im »Hexenkeller« der Burg Ringelstein gefoltert worden waren.
Vor diesen Hintergrund hatte der Rat in seiner März-Sitzung den Namensvorschlag zunächst nicht gebilligt, sondern die Angelegenheit noch einmal in den zuständigen Fachausschuss zurück verwiesen.
Ein Gespräch mit den beteiligten Ortsvorstehern, Schulausschussvorsitzender Cordula Ziebarth, der Schulleitung sowie Eltern- und Lehrervertretern brachte jedoch keine Änderung: Die Schulleitung machte deutlich, dass es sich um den botanischen und nicht den geschichtlichen Begriff Wegwarte handele, an dem Namen solle daher festgehalten werden.
»Die Sache ist ausdiskutiert«, betonte SPD-Ratsherr Peter Salmen, der im Berufsleben die Restaurierungsarbeiten der Harther Burgruine leitet und dem Namensvorschlag persönlich skeptisch gegenüber steht. »Wenn die Schulkonferenz sich nach ausführlicher Diskussion für diesen Namen entschieden hat, dann sollten wir das mit tragen.«
Artikel vom 17.05.2008