Wer Geld gibt, möchte auch sehen, was daraus wird. Gestern begutachteten 16 Mitarbeiter von Ministerien in drei verschiedenen Bundesländern, wie die Fördermittel für den Wiederaufbau der Burgruine Ringelstein bislang eingesetzt wurden. Eine weitere Summe soll bis 2011 die Fertigstellung als touristischen Anlaufpunkt gewährleisten.
Den ersten Keller hatte die Harther Dorfgemeinschaft 1979 ohne finanzielle Unterstützung ausgegraben, doch der unterirdische Raum war wenig genutzt worden. Seit zwei Jahren wird das Potenzial des historischen Platzes durch die Beschäftigungsmaßnahme Arbeit als Lebenshilfe der Caritas Paderborn (die NW berichtete) erschlossen.
Auf dem Ringelstein gab es womöglich schon um das Jahr 900 eine Bebauung, so Ortsheimatpfleger Dieter Henkst. Doch erst im 13. Jahrhundert errichteten die Edelherren von Büren hier ein Jagdschloss als Vorwerk zu ihrer Burg Haus Büren. Besondere Bedeutung bekommt der Ringelstein, weil hier 1630/31 insgesamt 55 Personen als so genannte Hexen zum Tod am Galgen verurteilt wurden.
Es geht hier nicht nur um den Wiederaufbau der Burg, sagte Erich Campestrini als Vertreter der Europäischen Union gegenüber der NW. Der Österreicher aus Kitzbühel ist in der Generaldirektion Landwirtschaft in Brüssel für die ländliche Entwicklung in Deutschland verantwortlich. Bedeutsam für die Vergabe der Fördermittel sei, dass die Arbeit von Menschen geleistet werde, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stünden, so Campestrini. Er bezeichnete die Wiedereingliederungsmaßnahme für ehemals Drogenabhängige als Musterbeispiel für ein gelungenes Projekt.
Weitere 80.000 Euro werden für das Projekt aus Brüssel erwartet
70.000 Euro aus dem Brüsseler Leader-Programm sind dem Ringelsteiner Burg-Projekt bereits zugeflossen weitere 80.000 Euro werden erwartet. Mit den Arbeitsleistungen der dort Beschäftigten (über die Arbeitsgemeinschaft für Arbeit), der Stadt und der Dorfbewohner wird bis 2011 ein Wert von insgesamt 300.000 Euro geschaffen, erklärt Regionalmanagerin Iris Simon, die im Bad Wünnenberger Spankenhof für das Regionalforum Südliches Paderborner Land (insgesamt fünf Kommunen) das Programm steuert.
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Paderborner Kreiszeitung, Mittwoch 28. Mai 2008