Almetal wehrt sich gegen Windmühlen

„Sogar bei geschlossenem Fenster hören Bewohner die Anlagen so stark, dass einzelne nachts in den Keller gehen – so laut ist das“, sagt Weines Ortsvorsteher Marco Sudbrak mit Hinweis auf die beiden Windriesen des Landwirts Beda Schütte.

Die „Interessengemeinschaft Almetal“ von rund 50 Betroffenen in Weine und Siddinghausen hat Widerspruch gegen den Genehmigungsbescheid der Bezirksregierung eingelegt und sieht nun der Hauptverhandlung in der nächsten Woche am Verwaltungsgericht Minden entgegen.

Sudbrak, der den Widerspruch für die Interessengemeinschaft formuliert hat, beklagt eine „nicht hinnehmbare Einschränkung der Lebensqualität“. Er legt dar, dass statt des vorgeschriebenen Abstandes von 340 Metern die beiden Windenergie-Anlagen nur 236 bis 316 Meter von der nächsten Bewohnung entfernt sind. Eine Schallprognose müsse von einem unabhängigen Gutachter gefertigt werden. Sudbrak bemängelt schließlich, dass eine Schattenwurf-Abschaltautomatik offenbar nicht eingeschaltet wird.

In der vergangenen Woche fand vor Ort schon ein Erörterungstermin des Verwaltungsgerichtes bezüglich zwei weiterer beantragter Anlagen (die NW berichtete) statt. Sudbrak weist danach auf Widersprüche: Bei den vorhandenen Anlagen sei festgestellt worden, dass sie das Landschaftsbild nicht beeinträchtigen würden. Nun habe der Richter bezüglich der beantragten Neuanlagen darauf verwiesen, dass der Bereich durch die hier vorhandenen Windmühlen schon vorbelastet sei. Der Mann vom Verwaltungsgericht habe auch auf den benachbarten Windpark Weiberg hingewiesen. Der wiederum sei jüngst vom Stadtrat als nicht zulässig aufgehoben worden.

Der Weiner Ortsvorsteher rechnet bezüglich neuer Anlagen damit, dass der Richter auf den nach wie vor fehlenden Flächennutzungsplan der Stadt Büren verweist. Und Minden dann durchaus wieder Einzelgenehmigungen aussprechen könnte.

© 2008 Neue Westfälische
Paderborner Kreiszeitung, Donnerstag 03. Juli 2008