Anlagen dürfen gebaut werden

Zu den beiden bereits vorhandenen Anlagen, die knapp 135 Meter hoch sind, sollen auf dem Mühlenberg noch zwei hinzu kommen. Das Foto entstand auf einem Windrad Schüttes vom Typ E 70. Der Blick geht an der Blinkleuchte vorbei Richtung Büren.

"Das war ein sehr guter Tag – das kann man nicht anders sagen": Mit diesen Worten kommentiert Windradbetreiber und Landwirt Beda Schütte aus Weine die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Minden von gestern Mittag, den Bau zweier weiterer Windräder auf dem Mühlenberg zuzulassen.

Geklagt hatte Schütte selbst. Und zwar gegen die Bezirksregierung, die sein Ansinnen ebenso wie die Stadt Büren mit einem Nein bedacht hatte. Beide Nein werden von diesem Urteil ersetzt, erklärte Sprecherin Ruth Schürmann. Maßgebliche Begründung für diese Entscheidung der 11. Kammer unter Vorsitz von Dr. Benno Willms sei gewesen, dass dort bereits zwei Anlagen vorhanden seien.

"Die beiden neuen werden nicht in einer unberührten Landschaft stehen", zitiert Schürmann aus der Urteilsverkündung. Die Bezirksregierung sei nun verpflichtet, die emissionsschutzrechtliche Genehmigung zu erteilen. Der Antrag von Schütte beinhaltete für eine Anlage den Voll- für die andere den Tagbetrieb. Ein entsprechender Erweiterungsantrag liegt beim Kreis. Schütte rechnet damit, dass er in 14 Tagen pro Vollbetrieb entschieden sein wird.

Die Stadt Büren kann nun einen Antrag zur Zulassung einer Berufung vor dem Oberverwaltungsgericht Münster stellen. "Wir müssen zuerst das Urteil haben, dann werden wir angemessen reagieren", sagte Bauamtsleiter Peter Pollmann gestern Nachmittag. Er war am Morgen in Minden gewesen und hatte Bedenken und eigenes Gutachten der Stadt nochmals "bewusst und intensiv" vorgetragen. In zwei, drei Wochen werde in Büren das Urteil vorliegen, das in der ersten Sitzung des Rates nach den Ferien "garantiert" auf der Tagesordnung stehe.

Schütte sieht einer Berufung gelassen entgegen. Schalltechnisch sieht er ebenso kein Problem wie bei den Abständen: "Das sind 800 bis 1.600 Meter bis nach Weine, Siddinghausen oder Büren." Es sei ein teures Risiko der Stadt, wenn sie in einem "aussichtslosen Fall" wieder unterliege. "Wir hoffen, dass es noch in diesem Jahr mit dem Bau losgehen wird", sagt er. Die Vorverträge für die Anlagen seien geschlossen. "Dass wir sie allerdings noch in 2008 ans Netz kriegen, glaube ich nicht."

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Dokument erstellt am 09.07.2008 um 19:10:21 Uhr
Erscheinungsdatum 10.07.2008 | Ausgabe: PADERB | Seite: 02