Big Brother für die Almeauen

Sie sind sauer, entsetzt und wütend: Die Mitglieder der Bürgerstiftung und engagierte Helfer haben die Almeauen zu einem Schmuckstück für die alte Kreisstadt gemacht. Nun haben Vandalen ihr Werk mit Füßen getreten und mutwillig beschädigt. Das wollen sie sich nicht gefallen lassen und haben eine Belohnung von über 1.000 Euro für Hinweise ausgesetzt.

13 umgeknickte Obstbäume haben die Mitarbeiter des Bauhofes gezählt. "Darunter der wunderbare Bürener Zitronenapfel, der eigens hier gepflanzt wurde, um an alte Traditionen anzuknüpfen", sagt Vorsitzende Bärbel Olfermann. Ausgerissene Büsche, Müll, Bier- und Schnapsflaschen, im Gras Scherben: "Jedes freiwillige Engagement wird zunichte gemacht. Es machte so keinen Spaß." Das Netz der Tibetbrücke war schon in der Nacht nach der Fertigstellung mit Feuerzeugen durchgeschmort und mit Messern durchgeschnitten worden. Wegen der Sicherheit ist es sofort repariert worden. In der Mountainbike-Strecke ist in großes Loch. Sie wird auch von Mofas und Motorrädern missbraucht. "Das alles ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die hier im Frühjahr ehrenamtlich mit angepackt haben", sagt Olfermann und gibt sich kämpferisch: "Wir fordern die Menschen auf, Mut und Zivilcourage zu zeigen, die Verursacher von Müll darauf anzusprechen und Vergehen zu melden. Denn die Freizeitanlage soll allen Bürgern

Spaß und Freude bereiten."

Schließlich gehe es hier um ein Stück Basisdemokratie: Jeder könne mit Ideen die Auen mitgestalten. So hofft man bei dem vielfältigen Angebot auf einen Nebeneffekt: Dass Menschen, die die Anlage besuchen, auch ein waches Auge auf sie haben. Das Problem beschreibt Andreas Piel vom Bauhof: "Wenn hier Theater gemacht wird, dann abends oder nachts. Die hier picknicken, die nehmen ihren Müll mit nach Hause."

Unbedingt notwendig sei eine optimale und effizientere Kontrolle der Anlagen durch die Ordnungsbehörde in Verbindung mit der Stadt, plädiert die Vorsitzende. Überlegt habe man auch schon, eine Webcam zu installieren: "Eigentlich eher um zu zeigen, wie attraktiv die Almeauen sind. Vielleicht kann sie aber auch zerstörungswütige Besucher der Anlagen abschrecken", hofft der stellvertretende Vorsitzende Heiner Steinbrecher.

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Dokument erstellt am 09.07.2008 um 18:09:15 Uhr
Erscheinungsdatum 10.07.2008 | Ausgabe: PADERB | Seite: 02