Bewerber stellen sich vor: Im Herbst hat die Basis das Wort

Spannend ist es zurzeit bei der Bürener CDU: Gleich fünf Männer und eine Frau wollen in den Wahlkampf ums Bürgermeisteramt gehen. Den Ortsunionen stellen die Bewerber sich und ihre Ideen in dieser Woche vor.

Erst seit Frühjahr Parteimitglied ist Bärbel Olfermann (47), die den Bürenern durch ihre Arbeit für die Bürgerstiftung bekannt ist. »Ich war parteilos, aber nie unpolitisch«, betonte die Pharmazeutisch-Technische Assistentin. Schon in ihrem Elternhaus in Hessen sei »Politik am Küchentisch« ein Thema gewesen.

Die Stadt, in die sie vor mehr als 25 Jahren »der Liebe wegen« gezogen sei, sei ihr ans Herz gewachsen, betonte die Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Sie wolle helfen, »Büren liebens- und lebenswert zu gestalten«. »Es ist Zeit für eine Frau an der Spitze des Rathauses«, verwies Bärbel Olfermann auch auf die typisch weibliche ganzheitlich »Rundumsicht« auf die Dinge.

Als Überraschungskandidat hatte sich Heinz-Josef Struckmeier (47) erst vor wenigen Tagen für die Bewerbung entschieden. Der Diplom-Verwaltungswirt, der die Verwaltung des Kreismuseums Wewelsburg leitet, verwies auf seine jahrelange berufliche Erfahrung: »Ich weiß, wie eine Kommunalverwaltung tickt.« Änderungen im Bürener Rathaus seien sicherlich hier und da nötig, sollten aber maßvoll erfolgen: »Man darf nicht zu schnell zu viel ändern.« Zugleich sehe er die Stadtverwaltung aber als Dienstleistungsunternehmen für die Bürger.

Die 4000 Schüler, die Tag für Tag in Büren lernen, möchte Dr. Eberhard Büker (47) aus Ahden enger an die Stadt binden. Dann könnten sie später vielleicht vor Ort bleiben und Arbeitsplätze schaffen. Außerdem forderte der Ehemann und zweifache Vater, der als Kreisveterinärdirektor im Kreis Soest über langjährige Verwaltungserfahrung verfügt, die Bürener auf, stolz und selbstbewusst zu ihrer Stadt zu stehen.

Christian Bambeck (43), Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, appellierte mit Blick auf die Trennung von seiner Ehefrau vor einigen Wochen an die Mitglieder, Privates und Politisches zu trennen. Bambeck, der jetzt in Siddinghausen lebt, ist als Geschäftsführer des Caritasverbandes Chef von 300 Mitarbeitern. Als reine Schlafstadt ohne Arbeitsplätze am Ort werde Büren an Bedeutung verlieren, möchte sich der Diplom-Kaufmann, der jahrelang als Offizier bei den Fallschirmjägern der Bundeswehr war, für die Wirtschaft stark machen.

Das Bauamt in Hövelhof leitet der Wewelsburger Burkhard Schwuchow. Der 42-jährige, der sich nach einer Tischlerlehre bis zum Diplom-Ingenieur weitergebildet hat, verwies auf seine langjährige Erfahrung in der Verwaltung und Mitarbeiterführung: »Ich weiß, an welchen Stellschrauben man drehen muss.« Der Aufschwung Hövelhofs mit Bevölkerungswachstum und neuen Gewerbeansiedlungen, den er habe mitgestalten können, könne auch in Büren funktionieren.

Gebürtiger Bürener, aber seit 1996 hinter den Kulissen der Bundespolitik in Berlin tätig ist Jurist Edmund Gödde. Er ist Büroleiter des CDU-Bundestagsabgeordneten Norbert Barthle und wünscht sich nun eine berufliche Veränderung, weil die Auswirkungen von Entscheidungen in der Kommunalpolitik viel unmittelbarer erkennbar seien als auf Bundesebene. Gödde: »Man lebt Tür an Tür mit den Menschen, für die man arbeitet – das reizt mich.«

Artikel vom 21.08.2008