Auch das im Grünen gelegene Büren könnte sich als Energiestandort profilieren. Einen Vorschlag dazu haben Studenten der Fachhochschule (FH) Dortmund gemacht. Auf dem früheren Holzlagerplatz der Firma Spahn an der Neubrückenstraße könnten Photovoltaik-Module Platz finden, wie sie schon an der Fürstenberger Straße bei BMF stehen.
Ein Neubürger der Stadt hat seine Studenten mit der Thematik betraut. Professor Dr. Jörg Becker, der an der FH Dortmund und in Österreich das Fach Bauwirtschaft lehrt, wohnt seit zwei Jahren im ehemaligen Haus der Familie Tochtrop.
Eine von vier Studentengruppen hat für das Photovoltaik-Projekt eine komplette Wirtschaftlichkeitsberechnung angestellt. Für die 2,85 Hektar große Brachfläche haben die Studenten einen Kaufpreis von 570.000 Euro angesetzt. 43 Module mit jeweils 80 Quadratmeter Kollektorfläche würden insgesamt 3,2 Millionen Euro kosten. Die Einnahmen durch Einspeisung des Stroms ins Netz setzen sie mit 220.000 Euro im Jahr an. Ausgaben und Einnahmen gegeneinandergestellt würden zwar noch ein kleines Minus ergeben. Dieses wandele sich aber ins Plus, sobald auf der einen oder anderen Seite günstigere Preise erzielt würden. "Die Anlage könnte eine Vorbildfunktion für andere Kommunen übernehmen", so das Credo der Gruppe.
Zerschlagen haben sich übrigens Bemühungen der Stadt Büren, auf dem ehemaligen Burania-Gelände derartige Photovoltaik-Module zu errichten. Wie Bürgermeister Wolfgang Runge gegenüber der NW sagte, habe der Energieversorger RWE diesbezüglich einen Rückzieher gemacht, weil die Fläche zu klein sei.
Zweites Untersuchungsobjekt von weiteren Fachhochschulstudenten war die Nutzung der alten Villa Spahn. Sie schlagen hier einen Treffpunkt für junge Erwachsene vor, die am Ende oder nach der Schulzeit ganz gezielte Freizeitinteressen wahrnehmen möchten. 620.000 Euro haben sie für den Ankauf und Umbau des Gebäudes kalkuliert.
Subkultur in der Villa
Die alte Villa Spahn an der Neubrückenstraße ist von der Insolvenzverwalterin des letzten Eigentümers der Möbel-Produktionsstätten an den Geseker Markus Wallenstein vermietet worden. "Ich will hier eine Existenz für mich und meine Familie aufbauen", sagt er zu seinem Tonstudio im ersten Obergeschoss des Gebäudes. Erdgeschoss und Keller hat er an heimische Bands untervermietet. Denen stünde im Dachgeschoss ein weiterer Gemeinschaftsraum zur Verfügung. Bürgermeister Wolfgang Runge kann sich in und um die Villa "ein subkulturelles Zentrum" vorstellen.(fin)
[ document info ]
Copyright © Neue Westfälische 2008
Dokument erstellt am 29.08.2008 um 17:08:49 Uhr
Erscheinungsdatum 30.08.2008 | Ausgabe: PADERB | Seite: 02