Studenten machen Vorschläge: Solarenergie und Jugendarbeit

Ein Aushängeschild für die Stadt Büren ist die Neubrückenstraße mit dem großen, nun wohl endgültig verlassenen Spahn-Fabrikgelände wirklich nicht. Wie man das Areal sinnvoll nutzen könnte, darüber haben sich Architektur-Studenten der Fachhochschule Dortmund Gedanken gemacht.

Ihre Konzepte, die sie jetzt dem Stadtrat vorgestellt haben, sind unter Anleitung ihres Professors Jörg Becker entstanden. Der hat das Objekt des Studienprojektes Tag für Tag vor Augen – denn er lebt im ehemaligen Wohnhaus der Familie Spahn direkt neben dem Fabrikgelände in der Neubrückenstraße.

»Wir haben hier ein Industriegebiet, das nicht mehr funktioniert«, rät Becker den Ratsmitgliedern, über eine sinnvolle Umnutzung nachzudenken. Die könnte, so hat es eine der Studentengruppen erarbeitet, für den ehemaligen Lagerplatz der Firma Spahn in der Nutzung von Solarenergie liegen. Auf 3,5 Hektar könnten Sonnenkollektoren aufgestellt werden, ähnlich denen, die sich seit einigen Monaten an der Bürener Maschinenfabrik befinden. Mit dem so erzeugten Strom, haben die angehenden Architekten errechnet, ließen sich alle öffentlichen Gebäude der Kernstadt versorgen.

»Zum Wohnen kommt dieses Gelände ohnehin kaum in Frage, weil es sich direkt neben der Kläranlage befindet – so könnte es trotzdem sinnvoll genutzt werden«, sagt Becker. Auch finanziell, so sind er und seine Studenten überzeugt, lohne sich ein solches Projekt: Finde sich ein Investor, würden Banken sicherlich mitziehen. Das habe auch die Sparkasse Dortmund signalisiert, die das Studienprojekt unterstützt.

Etwas einfallen lassen haben sich die Studenten auch für die Spahn-Villa, in der zuletzt die Verwaltung des Unternehmens untergebracht war. »Es gibt in Büren offenbar Schwierigkeiten mit der Integration junger Russlanddeutscher«, hat Jörg Becker beobachtet. Dabei gebe es längst einen Ort, an dem junge erwachsene Bürener und Aussiedler bestens miteinander auskämen – eben die Spahn-Villa.

In dem ansonsten leer stehenden Gebäude proben russlanddeutsche und deutsche Bands gemeinsam. »Das klappt wunderbar«, weiß Nachbar Becker. Und genau darauf könnte man nach der Vorstellung der angehenden Architekten aufbauen und ein Begegnungszentrum für junge Erwachsene aufbauen, die an der für viele schwierigen Schwelle zwischen Ende der Schule und Beginn der Lehre stehen.

Artikel vom 30.08.2008