Zwei Kunstrasenplätze am Schulzentrum

Um das Geschenk des Deutschen Fußball Bundes (DFB) in Form eines Mini-Spielfeldes anzunehmen, muss die Stadt Büren bis zu 30.000 Euro aus eigener Tasche bezahlen. Damit kann der Untergrund für den Kunstrasen hergerichtet werden.

Der gesamte Entscheidungsablauf zu diesem Projekt wurde in der Ratssitzung in Brenken von SPD-Fraktionschef Marco Sudbrak mit „vom Fachamt fachlich schlecht beraten“ beschrieben. Die Kritik ist auch im Rahmen des Dauerstreits um die Errichtung von Kunstrasenplätzen in der Kernstadt oder in Brenken beziehungsweise Steinhausen zu sehen.

Nachdem bereits am 22. Februar die DFB-Zusage eingetroffen war, so Sudbrak, wäre der Standort für das Minispielfeld noch nach dem Ratsentscheid am 18. Juni für den Platz zwischen Sportzentrum Alte Schanze und Realschule wieder in Frage gestellt worden. „Weil der Kunstrasenplatz am Schulzentrum nicht funktioniert?“ fragte Sudbrak : „Andere Standorte hätten längst untersucht werden können.“ Auch Steinhausen hätte daran Interesse gehabt.

Dass in der Sommerpause fälschlicherweise der ehrenamtliche stellvertretende Bürgermeister Wigbert Hillebrand (SPD) einen Dringlichkeitsbeschluss zum städtischen Finanzierungsanteil unterschrieb, dafür entschuldigte sich Bürgermeister Wolfgang Runge. Es sei dadurch jedoch kein Schaden entstanden.

Kritik in der Sache äußerten auch die beiden CDU-Ratsvertreterinnen aus Brenken, wo der Sportverein bekanntlich auch für einen Kunstrasenplatz kämpft. „Wir hätten gewünscht, dass nach dem Kunstrasenplatz das Minispielfeld nicht auch noch ans Schulzentrum kommt“, sagte Ortsvorsteherin Jutta Schmidt. Annette Feldmann fragte nach dem Bürener Sportstätten-Konzept (will die CDU bekanntlich vorlegen) und die Folgekosten für das Minispielfeld. „Wenn das Feld nach 20 Jahren abgeschrieben ist, können wir das Spielfeld erneuern – oder auch nicht“, sagte Bürgermeister Runge: „Bei den Erhaltungskosten sehe ich aber kein Problem.“

Beim Beschluss zur außerplanmäßige Genehmigung von 30.000 Euro enthielten sich Ratsvertreter aus Brenken und Steinhausen mehrerer Fraktionen ihrer Stimmen.

© 2008 Neue Westfälische
Paderborner Kreiszeitung, Mittwoch 03. September 2008