Schulcomputer bleiben sauber

Chatrooms und Online-Bestelltempel, Sex-Seiten und Klingeltöne zum Herunterladen – wenn in der Schule der PC eingeschaltet wird, "tauchen die Schüler gern ab in Inhalte, die nicht zum Unterrichtsthema gehören", weiß Martin Rottmann, Lehrer und IT-Beauftragter des Liebfrauengymnasiums (LFG) in Büren.

Am LFG ist damit Schluss. Ein flexibler Schutzfilter lässt nur noch jene Seiten auf dem Computerbild erscheinen, die im Unterricht auch tatsächlich erwünscht sind. Das Liebfrauengymnasium mit seinen knapp 890 Schülern ist Pilot-Schule im Kreis Paderborn für das Programm "Kinder- und Jugendschutz im Internet", das landesweit von der gemeinnützigen Berliner Stiftung Time for Kids Foundation durchgeführt wird.

Mit einem eigens entwickelten Softwarefilter will die Stiftung Pornografie, Gewaltverherrlichung, Rechtsextremismus oder Killerspiele ausblenden und den Zugang zu diesen Seiten sperren. Von den derzeit rund acht Milliarden Internetseiten sind nur etwa 25 Prozent der Seiten sind für Bildung geeignet.

Das Programm hat sich nach Auskunft der Bürener in der sechsmonatigen Testphase bestens bewährt. Informatiklehrer Jürgen Erkens sieht dabei die Gefahr nicht so sehr im Unterricht: Da müssten Schüler stets mit Entdeckung durch Lehrer rechnen. Größer sei die Gefahr des Missbrauchs im Internetcafé und Selbstlernzentrum. In diesen Räumen, in denen die Schüler selbstständig recherchieren können und den Umgang mit Software lernen, komme das System besonders zum Tragen.

"Wir wollen, dass Kinder und Jugendliche den Umgang mit dem Medium Internet lernen, sie gleichzeitig aber auch vor den daraus resultierenden Gefahren schützen", betont Schulleiter Reinhard Herbst.

Infoabend für Eltern
Während einer Fortbildung am Liebfrauengymnasium stellte Bildungsreferent Mike Kaden von der Stiftung das Filterprogramm vor und erläuterte seine Einsatzmöglichkeiten – auch für Zuhause. Deshalb wird das Liebfrauengymnasium noch einen Infoabend für die Eltern veranstalten. Infos zum System sind unter www.time-for-kids.de oder unter www.schulfilterplus.de erhältlich. Interessierte Einrichtungen sind eingeladen, sich am LFG von der Funktionsweise des Filters zu überzeugen.

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Dokument erstellt am 22.10.2008 um 17:08:50 Uhr
Erscheinungsdatum 23.10.2008 | Ausgabe: PADERB | Seite: 02