Geld soll im Portmonee der Bürger bleiben

Das wird die 22 500 Bürger von Büren freuen: kommunale Steuern und Gebühren sollen konstant bleiben. Das hat Bürgermeister Wolfgang Runge gestern Abend dem Stadtrat vorgeschlagen.
»In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, in denen gerade Familien mit Kindern mit jedem Cent rechnen müssen, wollen wir die Bürger nicht zusätzlich belasten«, sagte Runge, als er den Entwurf des Haushaltsplans 2009 vorstellte. Damit die Stadt jedoch über die Runden kommt, wird der Kämmerer die Rücklage angreifen müssen. Knapp zwei Mio. Euro plant er, daraus zu entnehmen. Damit würde sich das städtische Sparguthaben auf sechs Mio. Euro reduzieren.

Insgesamt bezeichnet der Bürgermeister die wirtschaftliche Situation der Stadt als gut, warnt aber gleichzeitig vor zuviel Großzügigkeit beim Geldausgeben. »Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt, und sollten handlungsfähig bleiben«, empfahl er dem Rat. Neue Kredite möchte Runge deshalb nicht aufnehmen und nur vorsichtig in neue Bauprojekte oder Anschaffungen investieren.

Eine schöne Vision betrachtet der Rathauschef deshalb mit zunehmendem Abstand: Der Erwerb des denkmalgeschützten Hauses an der Burgstraße, das lange eine Diskothek beherbergte, sei nur in einer öffentlich-privaten Kooperation möglich. Hier hatte die Stadt überlegt, unter anderem einen Ratssaal einzurichten. Ob sie noch in dieses Projekt investieren soll, wollte der Rat gestern nur hinter verschlossenen Türen diskutieren.

Am Ausbau des Schulangebots in Büren möchte der Bürgermeister jedoch festhalten. Deshalb sollen im kommenden Jahr hohe Beträge in folgende Projekte fließen: Ganztagsbetrieb an der Mühlenkampschule, Sanierung der Sporthalle und Neubau eines Kunstrasenplatzes am Schulzentrum sowie Sanierung des Hallenbads.

Die Feuerwehr in Ahden soll ein Fahrzeug erhalten und die Jugend in Wewelsburg darf auf ein neues Jugendzentrum hoffen. Nicht zuletzt sollen in allen Stadtteilen Straßen gebaut und Baugebiete erschlossen werden.

»Wir müssen uns jedoch fragen, ob wir unseren Bürgern den gewohnten Service weiter bieten können«, gibt Runge den Stadtparlamentariern zu überlegen auf. Die Frage sei, ob Leistungen wie zum Beispiel die Straßenreinigung reduziert werden können oder ob manche städtische Aufgabe Bürger, Vereine oder externe Firmen übernehmen könnten.

Das Gewerbesteueraufkommen macht Kämmerer Franz Meis Freude. Die Stadt hatte in diesem Jahr mit 8,1 Mio. Euro gerechnet, 8,9 Mio. Euro werden jedoch voraussichtlich bis Jahresende fließen. Diese gute Entwicklung erlaubt es der Verwaltung auch, Schulden abzubauen. Derzeit liegt die Pro-Kopf-Verschuldung in Büren bei 282 Euro. Dieser vergleichsweise geringe Betrag macht Runge jedoch alles andere als übermütig: »Wir müssen im kommenden Jahr vorsichtig wirtschaften«, forderte er den Rat auf.

Artikel vom 31.10.2008