Die Mittelmühle kann wieder mahlen

Marita Krause vom Fachbereich Bauen der Bürener Stadtverwaltung war für die Sanierung der Mittelmühle verantwortlich. Hinten rechts die alte Bohrmühle. Die Strahler für die Beleuchtung stehen schon.
Das Mahlwerk funktioniert und soll für Schauvorführungen aktiviert werden.

"Wir sind soweit fertig." Recht zufrieden zeigte sich Marita Krause, verantwortliche Bauingenieurin bei der Stadt Büren, mit dem Abschluss der Sanierungsmaßnahmen an der Bürener Mittelmühle am Neuen Weg.

Krause präsentierte den Mitgliedern des Bauausschusses bei einer Begehung am Dienstagnachmittag die frisch restaurierten historischen Gemäuer, die nun von außen angestrahlt und in Szene gesetzt werden.

Nachdem im vergangenen Jahr die Außenhülle saniert worden war, hatte man im zweiten Bauabschnitt 2008 die Innenräume des ehemaligen Wohntraktes und die Technik der Mühle wieder herstellen können. Damit sind die Baumaßnahmen nun beendet.

"Wir haben unterhalb des Lehmputzes eine Wandheizung zur Temperierung eingebracht", so Krause. Das diene dem Erhalt der Bausubstanz und erlaube auch eine Nutzung der ehemaligen Wohnräume zum Beispiel für Vereine. Dazu wurde auch ein moderner Toilettenbereich integriert. Es erfolgte weiter ein denkmalgerechter Innenputz und –anstrich. Die Fußböden wurden komplett erneuert. Ähnlich wie im Freilichtmuseum in Detmold wird an einigen, markanten Stellen im Gebäude hinter Glas Altes dem neuen, restauriertem Zustand gegenübergestellt.

Es war zwar kein Stäubchen Mehl zu sehen, dennoch konnte Krause den Mühlenbesuchern versichern: "Sie funktioniert wieder." Die Mühlentechnik wird jedoch heute per Elektromotor betrieben. Der alte, restaurierte Mühlenantrieb ließe sich aus Sicherheitsaspekten mit Gästen und Besichtigungen nicht vereinbaren.

Auch der Wassergraben ist derzeit nicht in der Lage, die Mühle in Bewegung zu versetzen. Er ist so stark verlandet, dass zunächst vermutlich noch mal 20 Zentimeter ausgebaggert werden müssen, um eine ausreichende Fließgeschwindigkeit des Wassers zu gewährleisten.

In die Mittelmühle wurden rund 546.000 Euro investiert, von denen 272.000 Euro über Fördermittel aus dem sogenannten Leader-Programm der Europäischen Union kamen. Den Restbetrag von 274 000 Euro schulterte die Stadt Büren. "In Kooperation mit der Arge (Arbeitsgemeinschaft für Arbeit im Kreis Paderborn) und dem Tbz (Technologie und Berufsbildungszentrum Paderborn), die Beziehern von Arbeitslosengeld II eine Arbeitsaufnahme ermöglichen, habe die Stadt Büren dieses Projekt realisiert, informierte Krause.

Mit großem Interesse und einem Besucherstrom aus der ganzen Bundesrepublik rechnet sie am deutschlandweiten Mühlentag 2009 (1. Juni). Bis dahin soll die Mühle möbeliert sein. "Es stehen alte Einrichtungsgegenstände im Keller, die in die gute Stube und andere Räume eingebracht werden", verriet Krause.

Hans-Josef Dören von der Stadt Büren betonte, dass die Mühle offen für alle sei. Fest steht schon, dass der Plattdeutsche Kreis sich zukünftig in der guten Stube des Müllers treffen wird. Zwei weitere Themenräume im Obergeschoss könnten ebenfalls Heimstatt für interessierte Gruppen werden. Besichtigungen sind jedoch bis auf weiteres nur nach Absprache möglich und werden durch ehrenamtliches Engagement getragen. Darauf wird zukünftig ein am Eingang angebrachtes Schild mit einer Telefonnummer hinweisen.

[ document info ]
Copyright © Neue Westfälische 2008
Dokument erstellt am 17.12.2008 um 22:55:06 Uhr
Erscheinungsdatum 18.12.2008