Satte CDU-Mehrheiten brechen

Die »satten CDU-Mehrheiten brechen« und ein Mehr an Demokratie verspricht der neu gekürte Landratskandidat der SPD im Kreis Paderborn: Wolfgang Weigel.

Der Jurist, langjährige SPD-Kommunalpolitiker und Schützenoberst von Dahl tritt gegen Manfred Müller an mit dem Willen, »Landrat für alle Bürger« zu sein. Nach der Ära Wansleben, so die heimische Bundestagsabgeordnete und SPD-Kreisvorsitzende Ute Berg, wollten die Bürger mit der Wahl von Manfred Müller zunächst auf der sicheren Seite sein. Dies sei jedoch jetzt ganz anders, rechnet sich Berg für Weigel als Spitzenkandidat ganz andere Chancen aus. Als langjähriger »Allround-Politiker« mit den Schwerpunkten Soziales, Wirtschaft sowie Kinder- und Jugendpolitik sowohl in der Stadt wie auch im Kreis Paderborn stehe der Jurist für eine moderne und offene Politik.

Der Kandidat: Weigel (58) lebt seit 1983 in Paderborn und hat hier eine eigene Kanzlei. Seit 23 Jahren mit Ehefrau Dietlind verheiratet, haben sie drei Pflegekinder groß gezogen. Seit acht Jahren ist er in Dahl verwurzelt und hier auch Oberst der Schützenbruderschaft. Ehrenamtlich engagiert sich Weigel unter anderem in der Deutsch-Türkischen Gesellschaft, deren Vorsitzender er ist.

Großen Handlungsbedarf sieht der SPD-Mann in der stärkeren Unabhängigkeit der Landratsposition von der CDU-Mehrheitsfraktion. Diese habe sich Müller »nicht vom Leibe halten können«. Sie lasse oftmals den Landrat regelrecht »auflaufen« und traue auch der Kreisverwaltung mit ihren 1500 Mitarbeitern wenig zu. Beispiele seien die Blockade der 200 000 Euro für die CNC-Fräse für das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg, das unglückliche Konstrukt der Arge, wo jeder zweite Bescheid juristisch anfechtbar sei oder die abgelehnten 14 000 Euro für einen Sozialarbeiter an der Hermann-Schmidt-Schule. Auch die von der Verwaltung vorgeschlagenen 50 000 Euro für die Beleuchtung der Wewelsburg wurden abgeblockt. Andererseits seien 50 000 Euro bereit gestellt worden, um mit »Exkursionen« Führungskräfte nach Paderborn zu holen. Ein Gesamtkonzept zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes gebe es jedoch nicht.

Artikel vom 17.01.2009