»Seid Fackelträger der Stadt«

»Der Bürener neigt dazu, etwas verschämt zu seiner Stadt zu stehen«, sagt Harald Cebulla. Der Diplom-Designer aus Steinhausen soll diese Zurückhaltung durch ein pfiffiges Marketingkonzept ändern und damit der Bürgerschaft zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen.

Cebulla, ein zugewanderter Bürener mit Wurzeln in Warstein und Mauritius-Abiturzeugnis, hat den Auftrag, ein umfassendes Regionalmarketing zu entwickeln. Dazu gehört die Erneuerung von Tourismusprospekten und -plakaten mit einem überarbeiteten Stadtlogo, das bestehende ist zehn Jahre alt; außerdem sollen Printanzeigen und Radiospots für Büren werben.

Das Besondere an diesem Projekt ist, dass die Bürger einbezogen werden. »Ich möchte sie zu Fackelträgern ihrer Stadt machen«, sagt der Werbeexperte. Sie sollen künftig selbstbewusst sagen, dass sie »leben, wo andere Urlaub machen«. Dieser Satz könnte sich auf Plakaten wiederfinden, die Cebulla am Mittwochabend dem Ausschuss für Wirtschaftsförderung vorstellte. Ein anderer Plakatentwurf richtet sich an den Mittelstand: »Leben, wo nicht nur der Wirt schafft«, heißt es da mit einem augenzwinkernden Hinweis auf die regionaltypischen Schützenfeste.

Das dritte Pfund, das die Bürener neben Tourismus und Wirtschaft einbringen könnten, sei das breitgefächerte Schulwesen, meint Cebulla. Deshalb verkündet das dritte Plakat: »Leben, wo Bildung nicht aus der Zeitung stammt«. Damit wolle er insbesondere Familien ansprechen, sich in Büren niederzulassen.

Bei den Ausschussmitgliedern fand Harald Cebulla mit seinen Ideen wohlwollende Zustimmung. Das modernisierte Stadtlogo mit dem Schriftzug »Büren – Ein schönes Stück Natur« kann nach einstimmigem Beschluss des Wirtschaftsförderungsausschusses sofort auf städtischen Briefbögen und Prospektseiten verwendet werden. Alles andere wird sich das neu gegründete »Netzwerk Stadtmarketing Büren« genauer betrachten.

Initiator dieses Arbeitskreises ist Jörg Altemeier, Touristik- und Marketing-Fachmann in der Stadtverwaltung, der sich nicht damit zufrieden gibt, schicke Hochglanz-Prospekte herauszugeben. »Ich möchte möglichst viele Akteure an einem Tisch versammeln, um Stadtwerbung zu einer Herzensangelegenheit der Bürener zu machen« sagt er. Am Netzwerk sind deshalb beteiligt der Verkehrsverein (Conny Kriener), die Touristikgemeinschaft (Fritz Deneke), die Bürgerstiftung (Bärbel Olfermann), die Mittelstandsvereinigung (Albert Althaus), die Ratsfraktionen (Jochen Finke/CDU, Dr. Wigbert Hillebrand/SPD und Franz Voss/FDP) sowie Peter Pollmann vom Bauamt. In Harald Cebulla haben diese Netzwerker einen Werbeprofi gefunden, der außerdem Vereine, Schulen, Unternehmen und andere Organisationen in die Bürener Marketingkampagne einbinden möchte.

Artikel vom 30.01.2009