
Das Konjunkturpaket II ist geschnürt. Jetzt sind die Gemeinden gefordert, schnell zu handeln, um die lokale Wirtschaft anzukurbeln. Unsere Handwerker betteln um Aufträge, schilderte Bürgermeister Wolfgang Runge die Situation in Büren. Deshalb hat der Stadtrat in einer Sondersitzung die Investitionsvorschläge der Verwaltung diskutiert.
Rund 3,2 Millionen Euro (bis Ende 2011) hat die Landesregierung der Gemeinde Büren bewilligt. Dieses Geld muss in nachhaltige Projekte für die Bildung und in die Verbesserung der Infrastruktur fließen. In erster Linie wird das Schulzentrum davon profitieren. Der Rat beschloss einstimmig eine Wärmedämmung der Sport- und Schwimmhalle und hat dafür 1,3 Millionen Euro veranschlagt. Die Erneuerung der Wassertechnik (Bedarf: 500.000 Euro) wird dagegen vorerst zurückgestellt. Ebenfalls einstimmig wurde die energetische Sanierung des Freibades in die Wege geleitet, die eine Erneuerung der Wärmepumpe (120.000 Euro) und den Einbau einer Solaranlage (60.000 Euro) umfasst. Für diese Arbeiten müsse das Bad nicht einmal geschlossen werden, meinte CDU-Fraktionsvorsitzender Herbert Peuker.
Einigkeit herrschte auch bei der Sanierung der Turnhalle des Liebfrauengymnasiums für rund 260.000 Euro. Weitere Investitionen konnten in der außerordentlichen Sitzung nicht beschlossen, aber auf den Weg gebracht werden, so der Umbau des ehemaligen Pfarrhauses der evangelischen Kirchengemeinde zu einem Haus der offenen Tür (HoT), weil das Gebäude noch nicht Eigentum der Stadt ist. Die Förderung durch das Konjunkturpaket II erlaubt nur eine Sanierung, keinen Ankauf. Der Verwaltung wurde daher der Auftrag erteilt, den bereits geplanten Erwerb schnell abzuwickeln und in einem zweiten Schritt mit dem Umbau zu beginnen.
Die Entscheidung über das Ökonomiegebäude des Jesuitenkollegs wurde ebenfalls vertagt. Der Trakt westlich der Jesuitenkirche diente zuletzt als Musikraum für die Schüler, und auch künftig kann sich die Stadt Büren eine ähnliche Nutzung vorstellen. Fraktionsübergreifend wurde das Vorhaben, das Gebäude komplett zu sanieren, begrüßt. Allerdings sollen am Dienstag, 12. Mai, im Ausschuss für Bauen, Umwelt und Wirtschaftsförderung zunächst die genauen Konstruktionspläne vorgestellt werden, bevor eine Entscheidung getroffen werden kann. Allein die Erneuerung des Daches werde 400.000 Euro in Anspruch nehmen, schätzte Bauamtsleiter Peter Pollmann. Die Gesamtkosten bezifferte er mit 620.000 Euro.
Lokales
Schnelles Internet, lange Leitung
Die Bürger der Ortsteile Siddinghausen, Steinhausen und Brenken sowie die Unternehmen des Industriegebietes Büren-West müssen weiter auf die Optimierung ihrer Breitband-Versorgung warten. Der Stadtrat konnte sich i nicht darüber einigen, aus welchen Töpfen die benötigten rund 200.000 Euro genommen werden sollen. Während die CDU- und FDP-Fraktionen auf eine schnelle Lösung pochten und das Geld dem zugewiesenen Konjunkturpaket II entnehmen wollten, schlug die SPD vor, weitere Fördermöglichkeiten zu prüfen. Für Investitionen in schnellere Internetverbindungen gebe es eine spezielle Unterstützung für den ländlichen Raum, merkte Fraktionsvorsitzender Marco Sudbrak an. Die 200.000 Euro könnten dann anderen Projekten zugeführt werden. Derzeit liegt der Förderhöchstbetrag für die Breitbandversorgung (unabhängig vom Konjunkturpaket II) bei 50.000 Euro pro Gemeinde, er soll sich aber in Kürze erhöhen, meint CDU-Ratsfrau Maria Lummer. Zudem sei unklar, ob ein Ausbau nicht sogar zentral von der Kreisverwaltung zu steuern sei. Bürgermeister Wolfgang Runge versprach, all diese Fragen zu klären und den Punkt Breitbandversorgung in der nächsten Ratssitzung am Donnerstag, 14. Mai, wieder auf die Tagesordnung zu setzen. (gri)
© 2009 Neue Westfälische
Paderborner Kreiszeitung, Samstag 25. April 2009