„Ungetrübt von jeder Sachkenntnis“

Die anhaltende Kampagne des Paderborner CDU-Nachwuchses für eine Zerschlagung des Berufsschulstandorts Büren und den Austausch gegen eine Gesamtschule stuft die SPD- Kreistagsfraktion als offenbar „ungetrübt von jeglicher Fach- und Sachkenntnis“ ein.

„Es mögen ja nette Spielchen um persönliche Profilierung oder ähnliches sein – so die SPD – mal eben die derzeit 630 Bürener Schülerinnen und Schüler in 27 Klassen, mit 43 genutzten Unterrichtsräumen incl. Fachräume und Werkstätten und mit tonnenschweren Spezialmaschinen förmlich im Handstreich zu verlegen und flugs stattdessen eine Gesamtschule dort zu etablieren. Mit Verantwortlichkeit, Realismus oder dem Wissen um Fakten und Zuständigkeiten habe die so erzeugte Aufregung jedoch nichts zu tun. Nach geduldigem Zuwarten auf Einsicht müsse dem anhalten Unfug jetzt ein Ende gemacht werden“m erklärt Fraktionschef Bernd Schäfer,.

Marlene Lubek, Vorsitzende des Kreisschulausschusses, ergänzt: „Es ist ein seit langem verabredeter Konsens im Kreistag, dass sich der Kreis auf seine Berufskollegs und Förderschulen konzentriert und dass die allgemein bildenden Schulen primär Sache der Städte und Gemeinden sind. Es war ebenfalls Konsens, dass der Berufsschulstandort Büren die Infrastruktur des dortigen Raumes stärkt und daher absehbar nicht zur Disposition steht.“

Auch die zitierten Schülertransportkosten von 64.000 Euro pro Jahr lässt die SPD- Kreistagsfraktion nicht gegen den Standort Büren gelten. Der Betrag muss nach ihrer Auffassung vielmehr in die Relationen gesetzt werden. Er reiche zum Beispiel kaum für eine Lehrerstelle und sei im Vergleich zu den Gesamtkosten des Berufsschulwesens im Kreis sicher eher eine Marginalie.

© 2009 Neue Westfälische
Paderborner Kreiszeitung, Donnerstag 30. April 2009