
Bei den Bürgermeisterwahlen in Büren bewerben sich zwei völlig unterschiedliche Charaktere um die Nachfolge von Wolfgang Runge.
Für die CDU geht der 43-jährige Burkhard Schwuchow ins Rennen. Der Vater von drei Kindern lebt in Wewelsburg und ist dort Vorsitzender des Musikvereins Edelweiß. Sein Berufsweg führte ihn über eine Tischlerausbildung und Studium in die Verwaltungslaufbahn. Nach Tätigkeiten im Baubereich bei den Städten Paderborn und Marsberg kam er nach Hövelhof, wo er seit 2001 das Bauamt leitet.
Gegen ihn kandidiert Professor Dr. Wigbert Hillebrand, seit 1990 Mitglied der SPD, seit 1995 Mitglied im Bürener Stadtrat und seit 2004 stellvertretender Bürgermeister der Stadt Büren. In der ehemaligen Kreisstadt ist der 53-jährige Hillebrand kein Unbekannter, ist er doch Oberst der Bürgerschützen.
Hillebrand ist in der Kernstadt sicher deutlich populärer als Schwuchow, der vor einigen Monaten für die meisten Bürener noch ein Nobody war. Doch die Wahl wird nach Ansicht politischer Beobachter nicht in der Kernstadt, sondern im ländlich geprägten Umland entschieden, wo die CDU bislang über eine sichere Mehrheit verfügte.
Schwuchows Credo als Politiker ist es, Büren sicher für die Zukunft zu machen. Sein Bestreben ist, die beachtlichen Erfolge der Vergangenheit auszubauen. Dazu zählen Büren als Schulstandort, die solide Finanz- und Haushaltslage und die gute Verkehrsanbindung für ihn wichtige Standbeine, um die Stadt im Wettbewerb mit anderen Kommunen zu stärken. Hohe Priorität hat dabei für ihn, Büren als Wirtschaftsstandort mit einer gesunden Wirtschaftsförderung, Unternehmerfreundlichkeit und Investitionen in die Infrastruktur weiter zu entwickeln.
Für Wigbert Hillebrand ist die Zeit für einen Wechsel in Büren gekommen. Er setzt auf einen kompletten Wandel in der politischen Kultur. Die Zusammenarbeit eines SPD-Bürgermeisters mit einem CDU-dominierten Rat sieht der Wissenschaftler, der an der Fachhochschule Münster unterrichtet, durchaus positiv im Sinne des Vier-Augen-Prinzips und einer gegenseitigen Kontrolle.
Ziel seiner Politik, die gleichermaßen allen Ortsteilen und Vereinen zugute kommen soll, ist ein lebens- und liebenswertes Büren. Dabei will er solider, transparenter und persönlicher als der Amtsinhaber vorgehen. Einen Schwerpunkt will er im Bereich Sicherheit und Feuerwehr setzen, wo bis 2019 allein 2,5 Millionen Euro in neue Fahrzeuge investiert werden müssen.
Für den Dauerbrenner Hallenbad und dessen begrenzte Attraktivität möchte Hillebrand mit Hilfe eines Gutachtens den Status Quo feststellen und prüfen, mit welchem Finanzaufwand ein Kombibad am Standort Büren oder auf der Harth zu erreichen ist kurzum: Eine attraktive, aber bezahlbare Lösung der Hallenbad-Frage.
© 2009 Neue Westfälische
Paderborner Kreiszeitung, Mittwoch 12. August 2009