Notlösung: mit Speicherstick nach Paderborn

Auf große Resonanz sind die Informationsveranstaltungen der Bürener Stadtverwaltung zum Thema Breitband-Internentversorgung gestoßen. Das Thema brennt vielen Privat- und Geschäftsleuten unter den Nägeln, für die der Zubringer zur weltweiten Datenautobahn zurzeit noch ein holpriger Feldweg ist. Zu ihnen gehört auch Winfried Diekmann.

Er ist geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Aerosoft, das mit Sitz im Gewerbegebiet Flughafen Software für Flug- oder auch Bahn-Simulatoren entwickelt. »Wenn bei uns große Datenmengen anfallen, fährt ein Auszubildender mit einem Speicherstick nach Paderborn, wo wir eine schnelle Verbindung nutzen können«, erzählt er aus dem Arbeitsalltag seines Teams.

Was Diekmann dabei besonders ärgert: Technisch sei es kein Problem, deutlich schneller im Internet unterwegs zu sein. »Hier liegt ja ein Glasfaserkabel.« Allerdings weigere sich die Telekom, diese Verbindung freizuschalten. Denn einige der benachbarten Unternehmen hätten Verträge über Standleitungen mit dem Anbieter abgeschlossen. Die Preise dafür reichten laut Diekmann von 300 bis 12 000 Euro – Einnahmen, die wohl wegfielen, wenn die Leitung als normaler DSL-Zugang freigeschaltet würde.

»Erpressung« nennt der Chef von Aerosoft das und kritisiert: »Die Telekom versucht gnadenlos, ihre Monopolstellung auszuspielen.« Aus grundsätzlichen Erwägungen weigert er sich, ebenfalls eine Standleitung zu bezahlen: »Da geht es ums Prinzip.« Hoffnungen setzt er auf Verhandlungen der Stadt mit einem Telekom-Mitbewerber. Viele seiner Nachbarn hätten schon zugesagt, in einem solchen Fall zu wechseln.

100 Zuhörer kamen jetzt zum Infoabend der Stadtverwaltung nach Brenken, einen der schlecht versorgten Ortsteile. 135 Menschen waren es in Steinhausen, 75 in Siddinghausen. »Die große Beteiligung zeigt die Wichtigkeit, eine zeitgemäße Verfügbarkeit an Breitbanddiensten im Stadtgebiet zu gewährleisten, um Lebensqualität und Attraktivität zu verbessern«, betont Bürgermeister Burkhard Schwuchow.

Er warb für eine große Beteiligung beim Zurücksenden der Fragebögen, die die Stadt an die betroffenen Haushalte verschickt hat. Denn je mehr Antworten zusammenkommen, desto größer werde die Chance, begehrte Fördermittel zu erhalten. Dafür nämlich sei es wichtig zu wissen, wie die Situation zurzeit ist und vor allem, wie hoch der Bedarf am Ausbau der Versorgung ist.

Der Fragebogen, mit dem die Verwaltung zurzeit die Situation erfasst, kann auf der Internet Seite der Stadt Büren heruntergeladen werden. Die Unterlagen sind bis Montag, 7. Dezember, an die Stadtverwaltung zurückzusenden. Eine Rücksendung per Fax ist unter TEL. 02951/970120 möglich.
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Artikel vom 01.12.2009