Café-Pläne stoßen Steuerzahlerbund sauer auf

Der Bund der Steuerzahler kritisiert, dass der Kreis Paderborn an der Wewelsburg ein Café einrichtet. Für mehr als 400 000 Euro wird das alte Wachgebäude derzeit umgebaut. Auf Kosten der Steuerzahler.

Doris Meierjohann, Leiterin des Regionalbüros in Bielefeld, rechnet mit finanziellen Einbußen für die bereits vorhandene Gastronomiebetriebe im Burgdorf. »Die nächste Gaststätte liegt direkt um die Ecke und weitere Restaurants und Hotels sind zu Fuß gut zu erreichen«, sieht Meierjohann keinen Bedarf für ein Café direkt an Deutschlands einziger Dreiecksburg. Dafür spreche auch, dass der Kreis bisher noch keinen Pächter für das Café gefunden habe. Die Kreisverwaltung hat ihr mitgeteilt, dass zurzeit mit örtlichen Gastronomen um eine mögliche Dependance-Lösung verhandelt werde.

Das Geld für die Umgestaltung des alten Wachgebäudes kommt aus dem Konjunkturpaket II. »Es kann nicht sein, dass die öffentliche Hand ein solches Projekt schultert, weil sich seit Jahren kein privater Investor für ein Café findet«, schimpft Meierjohann. Alle potenziellen Partner und sogar das Jugendherbergswerk hätten in Sachen Gastronomie in den vergangenen acht Jahren abgewunken. »Wenn es jetzt noch dazu kommen würde, dass der Kreis einem Betreiber in den ersten Jahren die Pacht erlässt, dann bleibt dieses öffentlich finanzierte Café auf Dauer ein Zuschussgeschäft«, befürchtet Meierjohann.

Der Kreis Paderborn hingegen steht zu seinen Plänen. Im Frühjahr nächsten Jahres werde die Ausstellung »Wewelsburg 1933 bis 1945« neu eröffnet, dann würden mehr Besucher kommen. Außerdem müsse die Wewelsburg mit anderen kulturellen Einrichtungen wie dem Kloster Dalheim oder dem Freilichtmuseum Detmold gleichziehen.

Artikel vom 03.12.2009