
Stadtbrandmeister Andreas Müller und und sein Stellvertreter Hubert Hesse ärgern sich über die mangelnde Sachkenntnis in der Politik bei der Diskussion um Anschaffungen für die Bürener Feuerwehr, nachdem der Haupt- und Finanzausschuss in seiner jüngsten Sitzung Gelder für eine zweite Wärmebildkamera verweigert hatte.
Die Feuerwehr der Stadt Büren verfügt über keine Wärmebildkamera. Es kann also nicht über die Anschaffung einer zweiten Kamera abgestimmt werden, wenn noch gar keine andere zur Verfügung steht, sagt Müller.
Der Kreis Paderborn hält eine Kamera vor, die im Bedarfsfall extra angefordert werden muss. Ist sie bei Bedarf nicht greifbar (Anfahrt je nach Einsatzstelle und Schnelligkeit der Kreisfeuerwehrzentrale rund 15 Minuten), muss ein vergleichbares Gerät aus Paderborn oder einer anderen Kommune angefordert werden. Die Anfahrtszeit liegt dann bei 45 bis 60 Minuten.
Müller weist die Darstellung des CDU-Ratsmitgliedes Dirk Nölting zurück. Der im Hauptberuf stellvertretende Leiter der Kreisfeuerwehrzentrale hatte seinen Ausschusskollegen erläutert, dass diese Kamera im Bedarfsfall sofort mit alarmiert wird und im ersten Anmarsch zur Einsatzstelle gebracht wird. Diese Aussage ist falsch, so Müller.
Die Kosten für eine solche Kamera belaufen sich nach Angebot auf 7.182,11 Euro, abzüglich einer möglichen Förderpauschale von 1.000 Euro durch die Provinzial-Versicherung. Zusätzlich bezahlt die Versicherung noch eine spezielle Ausbildung an der Kamera im Wert von 240 Euro. Müller betonte, die Feuerwehr habe bei der Auswahl des Gerätes sehr auf die Kosten geachtet. Im Vergleich hat die Altenbekener Wehr rund 11.000 Euro ausgegeben.
Eine Wärmebildkamera wird häufig zum Aufspüren von Glutnestern verwandt, wenn es gebrannt hat. Ebenso kann und wird solch ein Gerät auch zur Menschenrettung eingesetzt. Wenn ein Angriffstrupp unter Atemschutz in ein verrauchtes Gebäude geht, kann er sofort mit der Kamera den Raum in dem er sich befindet, absuchen und . vermisste Personen anhand der Darstellung der Körperwärme finden. Sicher, so der Stadtbrandmeister, ist es auch zweckmäßig mit der Kamera nach dem Brandherd zu suchen und nicht ohne Sinn und Verstand mit viel Wasser einen größeren Schaden zu verursachen, als er ohnehin schon durch ein Feuer entsteht.
© 2009 Neue Westfälische
Paderborner Kreiszeitung, Mittwoch 16. Dezember 2009