Die Fläche für den Friedhof in Steinhausen muss erweitert werden. Längst ist der Bedarf dafür ermittelt worden. Doch der Boden ist für die übliche Bestattungsform nicht geeignet. Die Löslehmdeckschicht sorgt immer wieder für Staub und Hangwasser.
Eine Lösung für Steinhausen könnte ein Grabkammersystem aus Betonfertigteilen sein. Das Konzept stellte Bauamtsleiter Peter Pollmann am Dienstagabend den Mitgliedern des Ausschusses für Bauen, Umwelt und Stadtplanung vor.
Die Flachgräber können so gestaltet werden, dass auch eine Urne beigesetzt werden kann. Zwischen den Grabstellen wird eine Filterschicht angelegt. An den Enden werden Spülschächte für die Drainage gelegt. Auf diese Weise wird Staunässe vermieden. Überdeckt werden die Gräber mit einem Pflanzboden. Weil die Särge auf einer Betonfläche stehen, können sie nicht wegbrechen. Durch die einsetzende Verwesung nach bereits acht bis zehn Jahren können zudem die Unterhaltungskosten reduziert werden. Für uns ist das im Moment die günstigste Variante, erläuterte Pollmann.
Die Ausschussmitglieder äußerten sich skeptisch über den Vorschlag der Verwaltung. CDU-Mitglied Gerhard Helle sprach von einem sensiblen Thema. Hier handelt es sich um eine neue Bestattungsform, die unbedingt mit den Bürgern in Steinhausen diskutiert werden muss. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Fritz Farke regte an, auch noch nach anderen Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Der bündnisgrüne Reinhold Zühlke brachte gar die Suche nach einem anderen Standort für den Friedhof ins Spiel. Bei dieser Investition müssten womöglich die Friedhofsgebühren angehoben werden, was bestimmt nicht angenommen wird, betonte Zühlke.
© 2009 Neue Westfälische
Paderborner Kreiszeitung, Donnerstag 17. Dezember 2009