Schneller ins Internet

In vielen ländlichen Bereichen warten die Bürger auf leistungsfähige Verbindungen ins Internet. „Es gibt eine starke Präferenz für leitungsgebundene Lösungen“, sprach sich Horst Westbrock, Berater der Stadt Büren, nach dem Rücklauf der Fragebögen aus der Bevölkerung im Bauausschuss gegen alternative Funkübertragungen aus.

Die Stadt Büren hat mit dem Telekommunikations-Experten Westbrock und einer verwaltungsinternen Projektgruppe drei Dörfer in einen förderfähigen Antrag an das Land NRW zusammengefasst. Steinhausen, Brenken und Siddinghausen haben zusammen ein Kundenpotenzial von insgesamt über 3.000 Haushalten, so das Datenmaterial aus einer Bestandserhebungen in Verbindung mit Bürgerversammlungen vor Ort. Damit wird eine passende Größe für einen Förderantrag erreicht.

Zuvor musste belegt werden, dass kein Kommunikations-Unternehmen in diesen Orten ohne Beihilfen in Breitband-Leitungen investieren würde. „Ohne Zuschüsse macht es keiner“, so Westbrock am Dienstagabend im Rathaus der Stadt. Der Diplom-Ingenieur benötigt folgende Feststellung für einen Förderantrag: „Es liegt Marktversagen vor.“ In den Richtlinien ist die Grenze für die Förderung neuer Anschlüsse mittlerweile von einem Megabite pro Sekunde Datenfluss auf zwei erhöht worden, so der Diplom-Ingenieur aus Soest, der auch die Stadt Salzkotten bei der Breitband-Versorgung berät.

Angebote sollen bis 16. April vorliegen

Nach den Bestands- und Bedarfserhebungen bei den Bürgern werden nun die Ausschreibungen an die Kommunikationsunternehmen verschickt. Bis zum 16. April sollen die Angebote bei der Stadt Büren vorliegen. „Wir wollen die Aufträge dann in einzelnen Losen vergeben“, so Westbrock zu den Ausschussmitgliedern, weil es in Steinhausen sowohl einen Anbieter mit einem TV-Kabelnetz als auch einen anderen mit einem DSL-Netz gebe.

Wie der weitere zeitliche Verlauf aussieht? „Wir könnten im Mai einen Kooperationsvertrag abschließen“, sagte der Berater. Er hoffte, dass dann noch ausreichende Mittel im entsprechenden Etat der Landesregierung (zurzeit 4 Millionen Euro) vorhanden sind. Die Stadt Büren könne einen Zuschuss in Höhe von 180.000 Euro zu den Investitionen erwarten. „Es sieht noch gut aus“, versicherte Westbrock im Ausschuss.

© 2010 Neue Westfälische
Paderborner Kreiszeitung, Donnerstag 25. Februar 2010