Auch im Büren ist die Kindergartensituation ein viel diskutiertes Thema. Sieben der 15 Kindertageseinrichtungen befinden sich in städtischer Hand, die restlichen sind kirchlicher Trägerschaft. Das Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern (KiBiz) besagt eine großflächige Umstrukturierung von Kindertageseinrichtungen.
Im Raum Büren ist damit bereits begonnen worden. Durch den neuen Personalschlüssel sind so in Büren und den umliegenden Ortschaften sind so fünf neue Arbeitsplätze entstanden. Die Erzieher, die aber nun eingestellt wurden, erhalten nur befristete Arbeitsverträge, da die Anzahlen der Kinder schwankt. Außerdem ist der Personalschlüssel auch von der Stundenanzahl abhängig, die von den Eltern seit KiBiz jedes Jahr unterschiedlich gebucht werden kann. Im Kindergartenjahr 2010/2011, das am 1. August beginnt, werden insgesamt 777 Kinder in den Kindergärten aufgenommen, davon sind 117 unter drei Jahren. Im Vorjahr waren 785 Kinder angemeldet, von ihnen waren 86 unter Drei. Insgesamt stehen dieses Jahr noch 67 Kinder auf den Wartelisten, ein großer Teil von ihnen ist jünger als vier Jahre.
Eine Neuerung der vergangenen Jahre ist außerdem die Einführung von Familienzentren. In Büren ist das Evangelische Familienzentrum Emmaus und das Familienzentrum St. Christophorus Steinhausen mit dem Gütesiegel ausgezeichnet worden. In naher Zukunft will der Liebfrauenkindergarten in Büren Familienzentrum werden.
Ein weitere Aufgabe, die auf die Kindergärten zukommt, ist die vorschulische Sprachförderung. Derzeit werden in den sieben städtischen Kindertagseinrichtungen 15 Kinder mit einem zusätzlichen Sprachförderbedarf betreut. In Zukunft soll der Test bereits bei Dreijährigen durchgeführt werden. Behinderte und nichtbehinderte Kinder sollen zukünftig gemeinsam betreut werden. Die Stadt Büren allerdings stellt große Schwierigkeiten bei der Umsetzung dieser Richtlinie des Landschaftsverband Westfalen-Lippe fest, so Hans-Josef Dören, Vertreter der Verwaltung der Stadt Büren.
Es mangele nicht am Willen, die Förderrichtlinien umzusetzen, sondern vielmehr an der Finanzierung oder an dem Verhalten des Landesjugendamtes Münsters. Dort seien die Bearbeitungszeiten von Anträgen außergewöhnlich lang, außerdem würden selbst ärztliche Gutachten vom Kreisgesundheitsamt angezweifelt, kritisiert Dören.
© 2010 Neue Westfälische
Paderborner Kreiszeitung, Freitag 26. Februar 2010