
Kontrovers wurde im Rat über einen Antrag zur Sicherheit in der alten Kreisstadt diskutiert. Die Sozialdemokraten fordern darin, dass ein gemeinsamer Streifendienst von Polizei und Ordnungsamt eingeführt werden soll: Ähnlich dem Vorbild BOSS in der Stadt Paderborn. Gerade im Sommer kann Wigbert Hillebrand (SPD) vermehrt Probleme in den Bereichen von Bushaltestellen und Parkplätzen ausmachen.
Trinkgelage, Lärmbelästigungen und Verschmutzungen seien Grund genug, sich Gedanken zu machen. Für den CDU-Fraktionsvorsitzenden Joachim Finke ist der Antrag der Genossen redlich aber hochsensibel zu behandeln. Wenn man ihn lese, könne man schnell den Eindruck gewinnen, dass es sich bei Büren um die Bronx des Kreises Paderborn handele. Wir sollten das Thema aufgreifen aber mit der notwendigen Sensibilität.
Der Fraktionschef der Grünen, Reinhold Zühlke, sieht keinen Grund dafür, die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Ordnungsamt zu intensivieren. Die Sache darf nicht emotional hochgeschaukelt werden, betonte er und forderte zunächst konkrete Zahlen: Wir stochern im Nebel und brauchen aktuelle Statistiken als Handlungsbasis. Polizeidirektorin Ursula Wichmann habe bestätigt, dass die Kriminalitätsrate in Büren nicht überdurchschnittlich hoch sei. Zudem gefalle ihm die SPD als Law and Order-Partei nicht sonderlich. Sie sollten sich lieber dafür einsetzen, dass Street-Worker eingestellt werden, sagte er. Zühlke sprach sich deshalb dafür aus, den Antrag von der Tagesordnung zu nehmen und Wichmann zur nächsten Ratssitzung einzuladen. Franz Voß zweifelt für die Freien Demokraten (FDP) am Verhältnis von Kosten und Nutzen. Büren ist eine Kleinstadt, der Vergleich mit Paderborn passt irgendwie nicht, betonte er.
Am Ende stimmten die Christ- und Sozialdemokraten für den Antrag. Die Grünen und die FDP votierten dagegen. Bis zum 30. April entwickelt die Verwaltung jetzt ein Konzept, über das der Rat erneut entscheiden muss.
© 2010 Neue Westfälische
Paderborner Kreiszeitung, Samstag 27. Februar 2010