Weiberger nehmen Zukunft in die Hand

An einem Strang ziehen, Kräfte bündeln, Perspektiven entwickeln und das Dorf Weiberg fit für die Zukunft machen: Mit diesen Zielsetzungen hat der neue Verein »Weiberger Dorfrunde« die Arbeit aufgenommen. Für das Dorf im Süden des Bürener Landes soll ein Leitbild erstellt werden.

706 Einwohner zählt Weiberg. 17 Vereine bilden ein starkes Fundament in der gesellschaftlichen und kulturellen Struktur, im Sommer ist das Freibad ein beliebter Treffpunk. Zwar hat man noch einen eigenen Kindergarten, aber die Grundschule ist ebenso geschlossen worden wie auch die Dorfkneipe.
Ebenso wie in vielen anderen kleineren Dörfern gibt es auch in Weiberg etliche leerstehende Gebäude und nur ein geringes Interesse an Bauplätzen. Hans-Werner Luckey, stellvertretender Vorsitzender der Weiberger Dorfrunde: »Die Probleme sind uns natürlich bekannt, doch wir wollen nicht einfach tatenlos dabei zusehen«. Und deshalb hat man sich zusammengesetzt, um Zielsetzungen zu erarbeiten.

In einer Gründungsversammlung, zu der insbesondere die Vereinsvertreter eingeladen waren, entstand der Verein »Weiberger Dorfrunde«. Den Vorstand bilden: Vorsitzender Ortsvorsteher Wilhelm Luis, 2. Vorsitzender Hans-Werner Luckey, Geschäftsführer Eva Wellen und Schriftführer Werner Schmidt.

Bereits vor zwei Jahren war in Weiberg das Projekt »Weiberg 2020« angestoßen worden. Abgeleitet aus dem Wettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« gab es bereits Aktionen wie etwa das Zeltlager, das im Sommer 2009 mit großem Erfolg veranstaltet wurde.
Um sich Wissen anzueignen, wie man die (Dorf)-Zukunft angehen kann, nahm eine sechsköpfige Delegation an einem Workshop in Münster teil. Luckey: »Wir wollten erfahren, wo unsere Stärken und unsere Schwächen liegen und was wir tun können, um Weiberg fit für die Zukunft zu machen«. Die wichtigste Erkenntnis aus dem Workshop: Die Dorfgemeinschaft muss noch enger zusammenrücken; die sehr gute Vereinsstruktur schafft dafür eine gute Basis. Ideen für Projekte gibt es bereits. Unter anderem ist daran gedacht, die Traditionsgaststätte »Jägerhof« an der Dorfstraße in Eigenregie neu zu eröffnen und weiterzuführen. Bei der Neugestaltung des städtischen Friedhofs möchte Vorsitzender Wilhelm Luis gern, dass Mitbürger ihre Wünsche zur Gestaltung einbringen. Und überhaupt soll es darum gehen, die Attraktivität des Dorfes zu verbessern. Geplant sind verschiedene Projektgruppen.

Auch kleinere Aktionen, an denen sich Weiberger aller Generationen beteiligen können und sollen, will die Weiberger Dorfrunde neu beleben, beispielsweise die Müllsammelaktion in der Feldflur. Gedacht ist ferner an eine Neugestaltung des Osterfeuers. Unter der Regie der Dorfrunde soll der Weihnachtsmarkt eine neue Trägerschaft erhalten.

Weitere Aufgabenstellungen zielen auf Aspekte wie Arbeitsplätze vor Ort, Erhalt und Pflege besonderer Bausubstanz sowie neue Vereinsaktivitäten ab. In Workshops wollen sich die Weiberger an die Arbeit machen.

Artikel vom 08.03.2010