Ein Protokoll reicht den Grünen nicht

„Das Einzige was vorliegt ist ein Protokoll.“ So kommentierte Reinhold Zühlke, Fraktionsvorsitzender der Grünen, die Gespräche der Stadt Büren mit der Stadt Brilon (die NW berichtete) über die Möglichkeiten für den Erhalt und eine Erweiterung des Bahnverkehrs im Almetal. „Das Protokoll ist jedoch keine kommunalpolitische Verpflichtung.“ Die grüne Ratsfraktion stellte im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Touristik den Antrag, eine Planungsgruppe mit dem Ziel einer Reaktivierung der Strecke Brilon–Paderborn einzurichten.

Joachim Finke als Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftsförderung wies Zühlke darauf hin, dass die Bemühungen um die Bahnstrecke in der Obhut von Landrat Manfred Müller seien, weil sie mehrere Städte berühre. Zudem handele es sich um eine prognostizierte Investition in Höhe von 40 Millionen Euro.

„Ich kann dem Antrag eine ganze Menge abgewinnen“, reagierte SPD-Fraktionsvorsitzender Marco Sudbrak, der beruflich bei der Stadt Olsberg beschäftigt ist. Zurzeit werde der Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg neu aufgestellt. Beide Bezirksregierungen sollten hier Hand in Hand arbeiten. „Beide Stadträte könnten vielleicht gleichlautende Beschlüsse fassen“, so der Sozialdemokrat. Sonst würden die Gespräche den Charakter einer „Murmelrunde“ behalten.

„Dass wir die Strecke lückenlos erhalten wollen, steht schon lange fest“, so CDU-Ratsherr Jörg Kuschel, der sich dann von Zühlke sagen lassen musste: „Aber man muss auch was dafür tun.“ Ausschuss-Vorsitzender Finke entgegnete, dass beide Bürgermeister „schon auf der Reise“ seien: „Wir können denen nur noch auf die Schulter klopfen.“

Als Kompromissformel sprach sich der Ausschuss einstimmig dafür aus, dass die Kontakte zum Thema fortgeführt werden.

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Paderborner Kreiszeitung, Freitag 12. März 2010