152-jährige Geschichte geht zu Ende

Diese historische Aufnahme stammt aus dem Jahr 1909. Seit 152 Jahren wurden hier Kranke versorgt. Nach dem Ratsbeschluss von Donnerstag scheint das Ende nun besiegelt.

Noch vor zwei Jahren feierte das Bürener Krankenhaus ein denkwürdiges Jubiläum. Seit 150 Jahren gehörte es zum Stadtbild wie die Kirchen oder das Jesuitenkolleg. Das Jahr 2010 wird offenbar ebenso denkwürdig in die Geschichte des St. Nikolaus Hospitals eingehen.

Erste Überlegungen für den Bau eines Krankenhaus in Büren gab es bereits 1857. Der damalige Pfarrer Peters und sein Nachfolger Pfarrer Küsterarent waren die Initiatoren. Am 4. Juni 1858 wurde der erste Kranke im Haus Nummer 235 (heute Bornstraße 2) aufgenommen. Die Leitung hatten die Vincentinerinnen übernommen. Der Grundstein für den Neubau des St. Nikolaus Hospitals wurde am 26. Juli 1908 gelegt. Damals gab es dort zunächst 50 Betten.

Bis ins Jahr 2000 war die Entwicklung des Krankenhauses von Erweiterung und Modernisierung geprägt. Zuletzt wurde 2000 die gynäkologische Abteilung mit Kreißsaal erweitert.

Im Jahr 2001 ermittelt dann erstmals ein von den Verbänden der Krankenkassen in Auftrag gegebenes Gutachten, dass das Haus mit damals 167 Planbetten und 230 Mitarbeitern von der Schließung bedroht ist. Im Januar 2002 werden die letzten Schwestern vom Orden des Heiligen Vincenz verabschiedet. Zum 31. Dezember wird die Gynäkologie geschlossen. Eine Kooperation mit dem St. Johannisstift Paderborn und dem Evangelischen Krankenhaus Lippstadt soll den Fortbestand des Hauses sichern. Dennoch müssen 2003 das Bewegungsbad und die HNO-Abteilung geschlossen werden. 2004 folgen die urologische und chirurgische Abteilung sowie die Anästhesie, die Physiotherapie und die Küche. Im Jahr 2006 übernimmt die Marseille-Kliniken AG das Hospital. Das Bewegungsbad wird wieder eröffnet, der Rettungsdienst weitergeführt und auch die Physiotherapie kann wieder eingerichtet werden. Ein HNO-Arzt zieht 2008 wieder ein. Dennoch kann das Hospital offenbar nicht gerettet werden.

Artikel vom 25.09.2010