Das Thema Regenerative Energien erregte am Freitagabend nicht nur die Gemüter der 194 Staatsvertreter in Cancún, sondern sorgte auch in der Weiberger Schützenhalle für eine hitzige Diskussion. Die Bürgerinnen und Bürger sprachen sich eindeutig gegen den neuerlichen Flächennutzungsplan der Stadt Büren mit der Erweiterung des Windvorranggebietes Haiperfeld bei Barkhausen und Weiberg (die NW berichtete) aus.
Ich weiß, dass es sich hier um ein Thema handelt, das die Gemüter intensiv emotional erregt. Es ist nicht so, dass wir die Gebiete willkürlich aussuchen, erklärte Bürgemeister Burkhard Schwuchow auf der Bürgerversammlung. Nachdem der Bauleiter Peter Pollmann die Vorgaben für mögliche Windkraftanlagen erklärte, mündete der Vortrag in eine Diskussion zwischen den Bürgern und Politikern.
Im Mittelpunkt der Kritik zum Flächenplan, der Anlagen im 180 Grad Winkel vor Weiberg vorsieht, stand die Lebensqualität des Ortes. Werner Schmidt, Mitglied des Heimat- und Verkehrvereins Weiberg, verteilte dazu eine Auflistung möglicher Argumente gegen Windkraftanlagen. Genannt wurden unter anderem die Lärmbelästigung, der Wertverlust der Immobilien sowie Abwanderungstendenzen.
Nicht nur die Weiberger stehen dem Projekt kritisch gegenüber. Auch die Bewohner des Nachbardorfes Hegensdorf beäugen die Windkraftanlagen skeptisch. Da der Wind zu ihnen herüber wehe, sagte ein Einwohner: Dann gehts von der Windmühle in die Klapsmühle. Nachdem sich die Anwesenden auch nach den Antworten und Erklärungen des Bürgermeisters und Bauleiters nicht mit dem größeren Windpark anfreunden konnten, ergriff Hans-Werner Luckey (CDU) das Wort: Hier in Weiberg sollte das Musketiermotto weiterhin gelebt werden. Was ist also die Alternative? Keine komplexen Gebiete? Windkraftanlagen kommen so oder so.
Noch bis Donnerstag können Stellungnahmen schriftlich bei der Stadt Büren abgegeben werden. Die Anregungen werden daraufhin geprüft und ausgewertet, damit der Plan an die Bauaufsichtsbehörde weitergegeben und genehmigt werden kann.
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Paderborner Kreiszeitung, Montag 13. Dezember 2010